D: Mixa, "Kritik an Kardinal Meisner ist unredlich"
Der Bischof von Augsburg, Dr. Walter Mixa, hat die Kritik am Kölner Kardinal Joachim
Meisner als „überzogen und unredlich“ kritisiert. Der Kardinal, der in der ehemaligen
DDR selbst Unterdrückung erlebt habe, sei über jeden Verdacht erhaben, das Vokabular
der Nazi-Zeit hoffähig zu machen oder mit entsprechenden Aussagen provozieren zu wollen.
In Zusammenhang mit seiner Predigt zur Eröffnung des Kölner Diözesanmuseums habe Kardinal
Meisner deutlich machen wollen, dass menschliche Kultur und Zivilisation ihren Maßstab
verlieren, wo die Letztverantwortung vor Gott einer zunehmenden Gottvergessenheit
weicht. Meisner habe Recht mit seiner Aussage, dass die Abkoppelung der Kultur von
Gott zum Verlust ihrer Mitte führt. „Besonders bedauerlich ist es, wenn sich in einer
solchen Kampagne auch führende Katholiken dazu hergäben, dem Kardinal in den Rücken
zu fallen, ohne sich auf die Sinnaussagen der Predigt zu beziehen“, kritisierte Mixa
mit Blick auf katholische Stimmen, die sich von Meisner distanziert hatten. „Statt
auf Meisner einzuschlagen sollte man lieber angesichts einer weltweit wachsenden Religiosität
die vom Kardinal angestoßene Diskussion über die Rückbindung der Kunst an religiöse
und ethische Normen führen. Dies könne auch einen wichtigen Beitrag zum interreligiösen
und interkulturellen Dialog leisten“, forderte Mixa. Die Kirche sei in diesem Dialog
unbestritten weltweit führend, so der Augsburger Oberhirte. (pm 20.09.2007 mc)