Zum Weltkindertag von morgen macht die Gesellschaft für bedrohte Völker auf die dramatische
Lage der Kinder in den Bürgerkriegsgebieten des Kongo und Somalias aufmerksam. "Kinder
und Frauen sind dort die Hauptleidtragenden von Krieg und Vertreibung", berichtete
der Afrikareferent des Verbands in Göttingen. Um sie zu schützen, müsse sich die internationale
Gemeinschaft viel engagierter für einen dauerhaften Frieden in den beiden Ländern
einsetzen. Für Millionen Kinder in der Demokratischen Republik Kongo seien vier
Jahre nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens Krieg und Flucht alltäglich.
Sowohl Milizen als auch reguläre Soldaten versagten Kindern jeden Schutz und missachteten
ihre Menschenrechte. Zehntausende Kinder seien ganz auf sich allein gestellt auf der
Flucht. Sie stellten einen Großteil der 650.000 Binnenflüchtlinge, die aufgrund neu
aufgeflammter Kämpfe in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu seit Juni 2007 fliehen mussten.
Humanitäre Hilfe erreiche sie kaum, da Hilfsorganisationen angesichts der katastrophalen
Sicherheitslage oft keinen Zugang zu den Binnenflüchtlingen bekämen. Im Osten des
Kongo drohe wegen der wieder aufgeflammten Kämpfe eine neue Welle von Zwangsrekrutierungen
von Kindern. Sowohl der kongolesischen Armee als auch Milizen wird vorgeworfen, Kindersoldaten
einzusetzen. Auch in Somalia gerieten Kinder immer häufiger zwischen die Fronten
der Bürgerkriegsparteien. Jede Woche würden in Mogadischu Kinder bei Raketenüberfällen
oder Schießereien getötet. Mehr als 1.000 Kinder seien seit Januar 2007 bereits gewaltsam
zu Tode gekommen. Rund 400.000 Menschen seien vertrieben worden. Im Süden und Zentrum
Somalias hingegen seien mehr als 80.000 Kinder unterernährt, mehr als 13.000 drohe
der Hungertod. Doch die Arbeit humanitärer Helfer in Somalia werde immer schwieriger,
da die Konfliktparteien keinen freien Zugang zu den Krisengebieten gewährleisteten
und den Schutz der Zivilbevölkerung missachteten.