Bischof Gebhard Fürst widerspricht Professor Hans Küng. Anlaß ist der zweite Band
der „Erinnerungen“ Küngs, der jüngst unter dem Titel „Umstrittene Wahrheit“ veröffentlicht
worden ist. Bischof Fürst widerspricht besonders der Darstellung Küngs, was die Rolle
von Bischof Georg Moser in der jahrzehntelangen Auseinandersetzung Küngs mit der römischen
Glaubenskongregation betrifft. Moser hatte 1979 den Entzug von Küngs kirchlicher Lehrerlaubnis
an der Katholischen Fakultät der Uni Tübingen durchgesetzt. Küngs Vorwurf einer
„schmalbrüstigen Vermittlungstätigkeit“ Mosers weist Bischof Fürst nun in aller Form
zurück. Vielmehr führe eine unvoreingenommene Auswertung der persönlichen Dokumente
Mosers, von denen Küng Kenntnis hatte, zu der Schlussfolgerung, dass der damalige
Rottenburger Bischof bis an die Grenzen des Möglichen gekämpft habe, um die Maßregelung
Küngs zu verhindern. Bis zuletzt habe Moser versucht, in Rom im Interesse Küngs Zeit
zu gewinnen. Bischof Moser selber habe von einem „Dialog bis zur Erschöpfung“ sowohl
mit Rom als auch mit Küng gesprochen. Im entscheidenden Moment sei Moser von Küng
im Stich gelassen worden. Fürst ist Nachfolger Mosers als Bischof von Rottenburg-Stuttgart. (pm
19.09.2007 sk)