2007-09-18 13:59:30

Uganda: Soforthilfe für Überschwemmungsopfer


RealAudioMP3 Die Vereinten Nationen sprechen von den schlimmsten Fluten in Afrika seit Menschengedenken. Insgesamt sind 17 Staaten von Mauretanien im Westen bis Äthiopien im Osten des Kontinents von anhaltenden Regenfällen betroffen. Für die Überschwemmungsopfer in Uganda ist die Soforthilfe der Diakonie Katastrophenhilfe angelaufen. Wir haben mit Afrika-Spezialistin des Hilfswerks Gesine Wolfinger gesprochen:

Die Menschen haben wegen des früheren Bürgerkriegs schon mit vielen Problemen zu kämpfen, durch die Überschwemmungen ist die Lage noch schwieriger geworden. Sie helfen ja vor Ort. Wie ist denn die Situation?

„Ja, die Situation ist sehr verzweifelt. Wir machen uns vor allem Sorgen, dass es gerade die Menschen trifft, die jetzt nach dem langjährigen Bürgerkrieg in ihre Dörfer zurückkehren wollten und dort angefangen haben, ihre Felder wieder zu bestellen. Jetzt regnet es, das Wasser steht auf den Feldern, die Ernte verdirbt, das bedeutet, dass sie erst mal nicht zu essen haben.“

Was brauchen denn die Menschen jetzt?

„Im Moment ist es erstmal wichtig Nothilfe zu leisten, das heißt die Menschen brauchen Lebensmittel, sie brauchen sauberes Trinkwasser. Es ist ja bei Überschwemmungen so, dass dann meistens die natürlichen Trinkwasserquellen wie z.B. Brunnen verunreinigt werden. Wenn man schmutziges Wasser trinkt, kann das wieder Krankheiten verursachen. Sie brauchen aber auch ein Dach über dem Kopf, also Decken und Plastikplanen, weil es zumindest für afrikanische Verhältnisse nachts doch schon sehr kalt ist. Und dann steigt natürlich die Gefahr für Erkältungen, vor allem bei Kindern.“

Der Norden Ugandas schon durch den Bürgerkrieg sehr heimgesucht wurde. Wir erinnern uns an die Kindersoldaten, die sehr zahlreich eingesetzt wurden. Glauben Sie, dass jetzt diese Naturkatastrophe das Land um Jahre zurückwerfen könnte? Oder wie schätzen Sie das ein?

„Prognosen sind natürlich schwierig, aber es ist eben tatsächlich in der Tat so, dass die Menschen, die gerade in ihre Dörfer zurückkehren wollten, jetzt wieder vor dem Nichts stehen. Es kommt natürlich jetzt auch darauf an, wie sich das weiter entwickelt, wobei die Prognosen eher düster sind. Es wird wohl weiter regnen. Die Vorhersagen gehen davon aus, dass es bis November noch regnen wird. Und dann wird es eben sehr drauf ankommen, ob es gelingt, zumindest die zweite Aussaatperiode zu nutzen, um dann eben doch noch anbauen zu können und die Ernährung zu sichern. Unsere Partnerorganisation, der Lutherische Weltbund, mit dem wir dort in der Region zusammenarbeiten, plant schon Saatgut und Setzlinge zu verteilen, wenn es wieder möglich ist. Aber das ist im Moment noch schwierig zu beurteilen.“

 
(rv 18.09.2007 mc)
 







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