„Der Appell des Papstes, Atomwaffen abzurüsten, kam sehr willkommen“, das sagte der
Chefinspektor der UNO im Irak, Hans Blix, bei einem Symposiums mit dem Titel „Arktisch:
Spiegel des Lebens“, das vergangene Woche zu Ende gegangenen ist. Bei diesem Treffen
standen der ökumenische Dialog, der Umweltschutz und die Bedrohung durch immer mehr
Nuklearwaffen im Mittelpunkt. Benedikt hatte bei einem Angelusgebet Ende Juli appelliert,
eine „progressive und vereinbarte nukleare Abrüstung“ zu fördern. Das ist auch für
den Direktor der internationalen Atomenergie-Organisation (AIEA) und Chefinspektor
der UNO im Irak Hans Blix eine Priorität:
„Ich denke, dass dieser Appell
des Papstes sehr willkommen war, weil die Welt 16 oder 17 Jahre nach Ende des Kalten
Krieges immer noch unter dem Druck der vielen Waffen steht: Wir brauchen einen erneuten
Dialog. Die Abrüstungsgespräche in Genf sind für über zehn Jahre eingestellt worden,
und die Konferenz von 2005 zum Atomwaffensperrvertrag ist katastrophal ausgegangen.
Die Engländer haben beschlossen, weiter über nukleare Waffen zu diskutieren, und die
Regierung der Vereinigten Staaten fordert die Entwicklung neuer Standards zur Nutzung
der Atomkraft. Die Chinesen benutzen sie für das Klima und die Russen erforschen sie
für den Einsatz in Raketen. Wir brauchen absolut alle eine Abrüstungsrunde, und das
ist es, was ich fordere.“
In mehren Ländern werden Nuklearprogramme entwickelt,
nicht immer für friedliche Zwecke, meint Blix. Beispiel: Iran und Nord-Korea. Terroristen
könnten diese nuklearen Waffen in die Hände bekommen…
„Aber wir dürfen nicht
vergessen, dass die nuklearen Waffen schon in den Händen großer Staaten sind. Es gibt
schon 25.000 nukleare Sprengköpfe weltweit, und die Mehrheit von ihnen befindet sich
in den Vereinigten Staaten oder in Russland. Das Risiko ist nicht kleiner, dass solche
Staaten beginnen, diese Sprengköpfe zu benutzen, es können auch andere in Versuchung
kommen, diese in Zukunft zu verwenden. Daher brauchen wir neue Initiativen."
Die
Militärausgaben weltweit betragen rund 1,3 Billionen Dollar, die Hälfte davon geben
die USA aus, so Blix weiter. Dieses Geld wäre besser für den Schutz der Umwelt angelegt. Organisiert
wurde das Symposium auf Grönland vom ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel,
Bartholomais I., und der Bewegung „Religion, Wissenschaft und Umwelt“.