Über 20.000 Pilger haben heute an der traditionellen Elisabeth-Wallfahrt des Bistums
Erfurt teilgenommen. Das Ereignis stand ganz im Zeichen des 800. Geburtstags der hl.
Elisabeth von Thüringen. Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Walter
Kasper, würdigte die Landgräfin von der Wartburg als eine "wahrhaft ökumenische Heilige".
Man dürfe sie nicht nur als eine große Frau des sozialen Engagements sehen, meinte
Kasper unter Verweis auf die mystischen Erfahrungen Elisabeths. Die Heilige strafe
alle Lügen, die meinten, "mit dem Christentum schnell fertig sein zu können". Ein
authentisches, nicht verbürgerlichtes Christentum sei damals wie heute eine
faszinierende Überraschung.
Der Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof
Erwin Josef Ender, übermittelte in dem Gottesdienst Segensgrüße von Benedikt
XVI. Elisabeth sei für alle Menschen Ansporn für eine Kultur der Nächstenliebe, der
sozialen Gerechtigkeit und der Würdigung von Ehe und Familie. Nur auf einer solchen
Grundlage könne die Völkergemeinschaft Europas gelingen, so der Papst. An dem Gottesdienst
nahmen 18 katholische Bischöfe aus Deutschland, Ungarn, Rumänien und Russland teil.
Zu der Wallfahrt waren auch viele Christen aus Hessen, Bayern und Niedersachsen gekommen.
Das von der evangelischen Kirche und dem Land Thüringen mitgetragene Gedenkjahr dauert
noch bis November.