2007-09-15 12:41:12

D: Kritik für Meisners Aussagen zur Kultur


RealAudioMP3 Mit Äußerungen zur Kultur hat der Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner gestern für Aufsehen gesorgt. Anlässlich der Einweihung des neuen Kölner Diözesanmuseums Kolumba warnte er vor einer „Entartung“ der Kultur.

„Dort, wo die Kultur vom Kultus, von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kultus im Ritualismus und die Kultur entartet. Sie verliert ihre Mitte.“


Der nordrhein-westfälische Kultur-Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) kritisierte Kardinal Meisners für diese Äußerung scharf. Die Formulierung "entartete Kunst" stehe für eines der schlimmsten Kapitel der deutschen Geschichte und einen katastrophalen Umgang mit Kunst und Kultur. Meisner versuchte in einem Interview mit dem Kölner domradio seine Aussage richtig zu stellen:


„Ich wollte nur ganz schlicht damit sagen: Wenn man Kunst und Kultur auseinander bringt, dann leiden beide Schaden. Das war die schlichte Aussage dieser Passage.“


Der Generalvikar des Erzbistums Köln Dominik Schwaderlapp weist die – seiner Meinung nach ungerechtfertigte - Kritik an der Äußerung des Kardinals aufs Schärfste zurück. Dem Kardinal läge nichts ferner, als das nationalsozialistische Menschen- und Kulturbild. Dies hätte er auch in seiner Predigt deutlich gemacht. Dass, was die Medien über Meisners Aussage verbreiten würden, wäre das völlige Gegenteil von dem, was der Kardinal damit gemeint hätte.


„Dass dieser Wirbel da ausgelöst wurde, da fehlt das nötige Wohlwollen, was man auch einem Kardinal Meisner entgegenbringen muss. Unser Papst hat im Vorwort seines Buches „Jesus von Nazareth“ geschrieben: „Ich bitte den Leser nur um jenen Vorschuss an Wohlwollen ohne den es kein Verstehen gibt“. Wenn ich das jetzt auf unseren Erzbischof übertrage: Wenn ich von Journalisten oder welchen Menschen auch immer nicht dieses Wohlwollen erwarten kann, dann wird man ihn auch nicht verstehen können.“
(domradio 15.09.2007 ap)









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