Die Ökumene war auch
in der Schweiz in diesem Sommer ein viel diskutiertes Thema. Besonders von den Vertretern
der reformierten Kirchen kam der Vorwurf, die katholische Kirche engagiere sich zu
wenig. Dieser Vorwurf sowie die weiteren ökumenischen Schritte standen diese Woche
im Mittelpunkt der Ordentlichen Vollversammlung der Schweizer Bischofskonferenz. Am
Telefon ist Bischof Kurt Koch, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz. Herr Bischof
Koch was haben die Bischöfe in der 277. Ordentlichen Versammlung besprochen?
„Wir
haben Bischof Amédée Grab verabschiedet, der 25 Jahre lang in der Bischofskonferenz
war. Zugleich war der neue Bischof von Chur, Vitus Huonder, anwesend und nahm an der
Sitzung teil.“
Vergangene Woche fand in Rumänien die Dritte Ökumenische
Versammlung statt. War das auch Thema?
„Die Schweizer Delegierten sind einen
Tag vor Beginn der Bischofsversammlung zurückgekehrt. Sie haben uns unmittelbar und
frisch ihre Eindrücke wiedergeben können. Sie haben uns vor allem die Botschaft, die
in Sibiu ausgearbeitet worden ist, vorgestellt.“
Wie sieht denn der ökumenische
Dialog in der Schweiz im Augenblick aus?
"Der ökumenische Dialog in der
Schweiz ist über diesen Sommer sehr schwierig geworden, weil auf das Dokument der
Glaubenskongregation zu Fragen und Antworten auf die Lehre der Kirche heftige Reaktionen
ausgelöst worden sind, vor allem auf reformierter Seite. Hier sind natürlich jetzt
Gespräche notwendig. Wir müssen den Weg der Ökumene weiter gehen."
Morgen,
Freitag, tritt das Apostolische Schreiben (Motu Proprio) "Summorum Pontificum" in
Kraft. Was bedeutet das für die Schweiz? "Wir haben bei der Bischofsversammlung
Leitlinien erarbeitet, weil es uns ein großes Anliegen ist, dass dieser Wunsch des
Heiligen Vaters über die außerordentliche Form des römischen Ritus gefeiert werden
kann, wo ein großes Bedürfnis da ist. Auf der anderen Seite müssen wir den Priestern,
in deren Verantwortung das liegt, auch helfen. Ich glaube aber nicht, dass in den
Schweizer Diözesen eine große Anzahl von solchen Bitten kommen wird, weil viele Diözesen
den Bedarf bereits seit einiger Zeit geklärt haben."
Herr
Bischof Kurt Koch, herzlichen Dank für das Gespräch.
Kurt Koch, Präsident
der Schweizer Bischofskonferenz, ist Bischof von Basel. (rv 13.09.2007 mg)