In weiten Teilen der
islamischen Welt beginnt der Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr am Donnerstag bzw.
Mittwoch Abend. Der Beginn des Ramadans, des neunten Monats des islamischen Mondkalenders,
wird in der arabischen Welt zum Teil unterschiedlich festgelegt. Ramadan – das bedeutet:
einen Mondmonat lang müssen die Gläubigen tagsüber abstinent sein. Wie schon im
Jahr 2006 laden auch dieses Jahr wieder muslimische Familien in Österreich christliche
Familien und Paare im Fastenmonat Ramadan zum Abendessen ein. Damit sollen der Kontakt
zwischen Christen und Muslimen gefördert und Berührungsängste abgebaut werden. Ein
Bericht von Michaela Necker von Radio Stephansdom Wien.
Das tägliche Fasten
beginnt bei Dämmerung und dauert bis zum Einbruch der Nacht. Der Beginn des Monats
Ramadan wird durch das Sichten der Mondsichel bestimmt. Das führt dazu, dass der Monat
nicht in allen Ländern am gleichen Tag beginnt. Da das Fasten einer der Säulen des
Islams ist, ist es für alle Muslime verpflichtend, wobei im Koran Ausnahmen festgelegt
sind.
„Als Christen sind wir aufgerufen, Interesse zu haben an den Glaubensfragen
unserer Nachbarn, und das Konzil sagte, wir sollen die Werte der anderen fördern und
bewahren helfen, und das Fasten der Muslime ist doch ein großer Einschnitt, den wir
auch als Nachbarn bemerken.“
Sagt Martin Ruprecht, Dechant des 15. Wiener
Gemeindebezirks und Leiter der diözesanen Kontaktstelle für christlich- islamische
Begegnung. Der Ramadan geht daher auch die Christen etwas an. Deshalb wurde die Aktion
„Habt Mut!“ gestartet. Eine weitere Möglichkeit den Kontakt zwischen Christen und
Muslimen zu fördern.
„Wir selber sind von vielen Familien und auch von
muslimischen Institutionen eingeladen zum ‚Fastenessen’. Diese Kultur ist im Islam
sehr stark, im Fastenmonat Ramadan Nachbarn und auch Fremde einzuladen und so die
Kultur der Gastfreundschaft und der Barmherzigkeit zu pflegen. Als Pfarrer wurde ich
sehr oft eingeladen, und wie letztes Jahr schon haben dieses Jahr fünfzig muslimische
Familien ihre Einladungen ausgesprochen. Wir suchen fünfzig oder noch mehr christliche
Familien, die bereit sind, sich einladen zu lassen.“
Das Projekt besteht
aus zwei Phasen: in der ersten Phase laden türkisch-muslimische Familien in Wien österreichisch-christliche
Familien an einem Abend zum Fastenbrechen ein. Im zweiten Teil des Projekts gibt es
dann im Advent für alle Beteiligten Familien einen gemeinsamen Adventabend.