2007-09-11 13:14:31

Äthiopien: Interreligiös ins Jahr 2000


RealAudioMP3 Äthiopien verabschiedet heute das alte Jahrtausend. Der Wechsel zum Jahr 2000 fällt in den September, da das ostafrikanische Land nie Teil des Römischen Reiches war und den julianischen Kalender mit 13 Monaten verwendet. Die Kirche in Äthiopien feiert damit Heiliges Jahr.

Auch in Deutschland wird der Jahreswechsel heute begangen. So etwa in Frankfurt, wo mit 3.000 Mitgliedern die größte äthiopische Gemeinde Deutschlands zu Hause ist. Die Feierlichkeiten werden mit einem Gottesdienst und traditioneller Musik und Gesängen begangen. Eingeladen sind auch Gläubige aus Eritrea, obwohl beide Länder noch vor wenigen Jahren sich wegen uneindeutiger Grenzen bekriegten.
In Addis Abeba hingegen bereitet man sich u.a. mit rituellen Waschungen auf das Fest vor. Es steht hier im Zeichen der Religionsverständigung. Pater Abba Kevin O´Mahoney, der seit 40 Jahren für die Priesterausbildung und den interreligiösen Dialog zuständig ist, erklärte gegenüber Radio Vatikan: „Katholiken, Protestanten und Muslime wollen zusammen das neue Jahr verkünden. Außerdem werden alle Glocken in der Hauptstadt 10 Minuten läuten, Familien werden Kerzen entzünden und ein großes Feuerwerk wird den Himmel erleuchten. ...“
Die Regierung des verarmten Landes misst dem Jahreswechsel eine symbolische Bedeutung bei und knüpft an ihn die Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufbruch. Die Afrikanische Union wertete das Ereignis gar als bedeutungsvoll für ganz Afrika. Das Fest dauert noch bis zum 27. September. Die äthiopische orthodoxe Kirche benennt die Jahre übrigens nach den Evangelisten.

Aus Anlass des Heiligen Jahres in Äthiopien haben italienische Jugendliche eine besondere Spendenaktion lanciert: Beim Jugendtreffen mit Benedikt XVI. Anfang September sammelten sie für den Bau einer Kirche rund 200 Kilometer westlich der Hauptstadt Addis Abeba in einer der ärmsten Regionen des Landes.
Der Erzbischof von Addis Abeba, Berhaneyesus Souraphiel, betont: „Das ist ein besonderer Anlass, von Äthiopien nicht nur als Land des Hungers und der Dürre zu sprechen. Das Land beginnt sich zu verändern und zu entwickeln. Die Kirche kann viel dazu beitragen, das Bild Äthiopiens zu verändern, kann dazu beitragen, dass es Hoffnung für das Volk gibt.“

(rv/faz 11.09.2007 so/bp)








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