Pius Ncube, Erzbischof
von Bulawayo und einer der schärfsten Kritiker von Staatschef Robert Mugabe, ist zurückgetreten.
Papst Benedikt XVI. hat heute sein Rücktrittsgesuch entsprechend Kanon 401 § 2 des
Kirchenrechts angenommen. Der Kanon besagt: „Ein Diözesanbischof, der wegen seiner
angegriffenen Gesundheit oder aus einem anderen schwerwiegenden Grund nicht mehr recht
in der Lage ist, seine Amtsgeschäfte wahrzunehmen, ist nachdrücklich gebeten, den
Amtsverzicht anzubieten.“ Der 60-jährige Ncube wird eines Verhältnisses mit einer
ehemaligen Sekretärin bezichtigt. Ende August begann gegen ihn ein zivilrechtlichtes
Vefahren wegen Ehebruchs. Die Bischöfe Simbabwes hatten sich erst vergangene Woche
ausdrücklich hinter Ncube gestellt. Der Erzbischof habe sich „mutig und mit moralischer
Autorität für soziale Gerechtigkeit und politisches Handeln eingesetzt, um die schwerwiegende
Krise unseres Landes zu überwinden“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Die
katholischen Bischöfe hatten sich wiederholt gegen Mugabes Willkürregime gewandt,
allen voran der Erzbischof von Bulawayo. Pius Ncube forderte Mugabes Rücktritt, legte
den Finger in die wirtschaftlichen Wunden des einst so reichen Landes.
Bei
uns auf Sendung war Pius Ncube zuletzt am 16. Juli. Der Beitrag im Audiofile... (rv
11.09.2007 bp)