2007-09-07 18:14:36

Ankunft in Österreich: Grußwort des Bundespräsidenten


RealAudioMP3 Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer begrüßte Benedikt XVI. bei seiner Ankunft auf dem am Flughafen Wien-Schwechat mit herzlichen Worten. Er betonte besonders die enge Verbundenheit zwischen dem Papst und Österreich, sowie die Rolle seines Landes im Gebilde Europa.
Wir dokumentieren hier die Rede im Wortlaut:
 
Mit großer Freude darf ich Eure Heiligkeit und Ihre Begleitung, mit dem Herrn Kardinal Staatssekretär an der Spitze, in unserem schönen Land, der Republik Österreich, begrüßen. Sie sind nahe zur österreichischen Grenze geboren und aufgewachsen. Sie haben verwandtschaftliche Beziehungen zu Österreich. Sie sprechen unsere Muttersprache und kennen unser Land von früheren Besuchen. Sie sind in Österreich auf das Herzlichste willkommen.
Die Anwesenheit führender Persönlichkeiten unseres Landes mit dem Herrn Bundeskanzler und dem Herrn Vizekanzler an der Spitze und die Anwesenheit führender Persönlichkeiten der Katholischen Kirche mit Herrn Kardinal Dr. Schönborn an der Spitze unterstreicht dies.
Ich bin überzeugt, dass auch der weitere Verlauf Ihres Besuches dies beweisen wird.
Staat und Kirche haben jedenfalls intensiv und harmonisch zusammen gearbeitet, um Ihren Besuch vorzubereiten und erfolgreich zu machen. Eure Heiligkeit!
Österreich ist ein Land mit einer langen, eindrucksvollen und ereignisreichen Geschichte. Es hat zur Entwicklung Europas, zur Entwicklung von Wissenschaft und Kunst in Europa, aber auch zum europäischen Gesellschaftsmodell wichtige Beiträge geleistet.
Darauf sind wir stolz – ohne zu vergessen, dass wir auch dunkle Stunden in unserer Geschichte einbekennen müssen. Dank der gemeinsamen Bemühungen der Bürgerinnen und
Bürger dieses Landes ist das Österreich von heute, das Sie soeben – zwar nicht zum ersten Mal, aber zum ersten Mal seit Ihrer Wahl zum Oberhaupt der Katholischen Kirche – betreten haben, ein demokratisches und friedliebendes Land, das sich auch wirtschaftlich und sozial gut entwickelt hat. Und das mit Zuversicht in die Zukunft blickt. Wir betrachten die Erhaltung des Friedens zwischen den Völkern und zwischen den Menschen als eines der wichtigsten Ziele – vielleicht sogar als das wichtigste Ziel – der Politik. Wir unterstützen die Arbeit der Vereinten Nationen und bekennen uns zu unteilbaren und unveräußerlichen Menschenrechten.
Wir fühlen uns auch dem Grundsatz sozialer Gerechtigkeit und dem Kampf gegen die Armut verpflichtet. Wer sich zum Grundsatz der Gleichwertigkeit aller Menschen – Männer und Frauen – bekennt, muss auch für gleiche Lebenschancen eintreten.
Zu unserem verfassungsrechtlich verankertem Verständnis von Freiheit zählt auch die Freiheit der Religionsausübung. Daher bekennen wir uns zum Grundsatz des friedlichen Zusammenlebens der gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaften und zur Bereitschaft zum Dialog. Ich darf die Begrüßung Eurer Heiligkeit zum Anlass nehmen, um abschließend darauf hinzuweisen, dass es zwischen dem Heiligen Stuhl und der Republik Österreich völkerrechtliche Vereinbarungen gibt, die sich bewährt haben, die in Österreich unbestritten sind und die auch in Zukunft zu den verlässlichen Grundlagen in den Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Republik Österreich zählen werden. In diesem Sinn darf ich Eure Heiligkeit und die Persönlichkeiten in Ihrer Begleitung nochmals auf das Herzlichste willkommen heißen. Es ist mein aufrichtiger Wunsch und der Wunsch von uns allen, dass Ihr Besuch im Zeichen freundschaftlicher und vertrauensvoller Begegnungen stehen möge, Ihre Erwartungen erfüllt und reiche Früchte trägt.
Ich darf Sie einladen, Österreich während Ihres Aufenthaltes als Ihre zweite Heimat zu betrachten.

(rv 07.09.2007 ms)







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