Papst würdigt Mutter Teresa - Gedenken in Kalkutta
Genau 10 Jahre nach
ihrem Tod in Kalkutta hat der Papst heute die selige Mutter Teresa gewürdigt. Bei
seiner Generalaudienz in Rom meinte Benedikt XVI. mit Blick auf die Gründerin der
„Missionarinnen der Nächstenliebe“: „Das Leben und das Zeugnis dieser echten Jüngerin
Christi sind eine Einladung an die ganze Kirche, Gott immer treu in den Ärmsten und
Bedürftigsten zu dienen.“ Der Papst rief die Kirche dazu auf, dem Beispiel von Mutter
Teresa zu folgen. Wörtlich meinte er: „Seid vor allem Werkzeuge der göttlichen Barmherzigkeit!“ An
der Audienz in Rom nahmen etwa 1.500 „Missionarinnen der Nächstenliebe“ teil. Am Rand
der Audienz unterhielt sich Papst Benedikt für einen Moment auch mit dem Postulator
für eine Heiligsprechung von Mutter Teresa. Dieser überreichte ihm ein Buch mit bislang
unbekannten Briefzeugnissen und Äußerungen der Ordensfrau, die Aufschluss über ihr
geistliches Leben geben. Ihrem Image in der Öffentlichkeit entgegen war Mutter Teresa
jahrzehntelang von heftigen Glaubenszweifeln und einem Gefühl der Abwesenheit Gottes
gequält worden. Derweil erinnern sich in diesen Stunden Menschen in aller Welt
an den „Engel der Armen“. In München nannte sie Kardinal Friedrich Wetter heute bei
einem Gottesdienst eine der bedeutendsten Frauen des 20. Jahrhunderts. In Kalkutta
- der Stadt, in der Mutter Teresa die längste Zeit ihres Lebens wirkte - veranstalteten
Christen, Moslems, Hindus und Sikhs gestern Abend einen „Marsch für den Frieden“,
der an ihrem Grab endete. Mutter Teresas Nachfolgerin an der Spitze ihrer Schwesterngemeinschaft,
Schwester Nirmala, betete mit den Teilnehmern ein Friedensgebet. Heute Morgen nahmen
in Kalkutta Hunderte von Menschen an einer Lichterprozession teil; dabei beteten sie
für eine baldige Heiligsprechung der Ordensfrau. (rv/apic 05.09.2007 sk)