2007-09-03 16:41:40

Rumänien: Sibiu muss Hoffnung bringen


RealAudioMP3 Nur noch wenige Stunden - dann beginnt die 3. Europäische Ökumenische Versammlung in Sibiu (Herrmannstadt). In der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas werden katholische, protestantische und orthodoxe Delegierte konfessionsübergreifend über die geistliche Erneuerung Europas und die wichtigen spirituellen Aufgaben, vor denen der alte Kontinent heute steht, sprechen.
Der Schweizer Stefan Tobler lehrt Evangelische Theologie an der Universität von Sibiu. Wir haben ihn gefragt, welche Hoffnungen mit dem morgigen Treffen für die europäische Ökumene knüpft: „Das Wichtigste überhaupt ist, dass von Sibiu ein Signal für eine völlig neue ökumenische Atmosphäre gesetzt werden muss. Eine Atmosphäre, die in den letzten Jahren leider nicht besonders gut war. Es gab einige Vorkommnisse, die besonders diejenigen, die sich im ökumenischen Dialog engagieren, etwas entmutigt hat. Deshalb braucht man jetzt einen starkes Moment der Hoffnung oder auch eine Art Hauch des Heiligen Geistes."
Was könnte das rumänische Treffen in der Praxis für eine gemeinsame Ökumene bedeuten? „Auf dem Weg der Ökumene leben wir zur Zeit eine Phase, nach so vielen Erfolgen und Entwicklungen, in der jede Kirche und jede christliche Konfession sich auf die eigene Position zurückzieht. Das jetzige Treffen ist also ganz besonders wichtig für alle. Wichtig ist, dass gerade jetzt alle europäischen Kirchen sich zu diesem offiziellen Moment zusammenfinden, weil wir gerade von ökumenischer Seite aus gesehen, keine besonders glückliche Situation durchleben.
Als ökumenischer Fachmann in einem orthodox geprägten Land sieht Tobler besonders die Erwartungen von orthodoxer Seite positiv: „In der Orthodoxie gibt es zwei Tendenzen: Die erste haben der Ökumene gegenüber ihre Zweifel, da man eine Art Synkretismus befürchtet. Es gibt aber zahlreiche Vertreter, die starke ökumenische Erfahrungen gesammelt haben und auch einen sehr starken ökumenischen Geist besitzen. Ganz besonders eben hier in Rumänien, wo eine sehr offene orthodoxe Kirche existiert. Die Hoffnung ist, das sich das Motto des Treffens erfüllt: Das Licht Christi scheint auf alle!"
(rv 03.09.2007 ms)








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