2007-08-31 13:24:50

Österreich: Die Botschaft des Franz Jägerstätter


Österreich bekommt einen neuen Seligen. Der Wehrdienstverweigerer und Märtyrer Franz Jägerstätter wird am 26. Oktober, dem österreichischen Nationalfeiertag, im Linzer Dom selig gesprochen. Abgesehen von sehr vereinzelten kritischen Äußerungen zur Seligsprechung eines Märtyrers der Nazidiktatur beobachtet Diözesanbischof Ludwig Schwarz „im ganzen Land eine freudige Stimmung im Hinblick auf dieses Fest.“
Dieser Tage hat Schwarz mit den verantwortlichen Stellen im Vatikan die letzten Einzelheiten für den 26. Oktober besprochen, so etwa die Lieder und Gebete beim feierlichen Gottesdienst. Im Gespräch mit Radio Vatikan würdigt der Bischof die zeitlose Botschaft, die Jägerstätter mit seinem Verhalten den Katholiken von heute übermittelt.
„Bei Franz Jägerstätter geht es um eine Gewissensentscheidung nach dem Evangelium und den Geboten Gottes, die beispielhaft und zeitlos gültig ist. Er hatte den Mut, damals bei diesem menschenverachtenden nationalsozialistischen Regime ,Nein’ zu sagen zur Einberufung mit der Waffe, weil er gesagt hat, das sind ungerechte Kriege, da werden unschuldige Menschen getötet, da kann er nicht mitmachen. Obwohl er wusste, welche Konsequenzen das hat, hat er sich nach seinem Gewissen entschieden, und das bedeutete dann Gefängnis, Transport nach Berlin, Prozess und Hinrichtung durch Enthauptung.“
Das Verfahren zur Seligsprechung Franz Jägerstätters war verhältnismäßig kurz: Die Diözese Linz hatte es vor zehn Jahren aufgenommen. Im Juni 2007 bestätigte der Vatikan offiziell das Martyrium des oberösterreichischen Bauern, den die Nationalsozialisten 1943 in Brandenburg an der Havel hinrichteten. Die Seligsprechung wird in Vertretung des Papstes Kardinal José Saraiva Martins vornehmen, der Präfekt der zuständigen vatikanischen Kongregation.
(rv 31.08.2007 gs)








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