Nach der Freilassung der insgesamt 19 südkoreanischen Geiseln in Afghanistan ist die
Regierung in Seoul wegen ihrer Verhandlungen mit den radikalislamischen Taliban in
die Kritik geraten. Der afghanische Außenminister Rangin Dadfar Spanta sagte, es sei
gefährlich, wenn der Eindruck erweckt werde, die internationale Gemeinschaft lasse
sich erpressen. Seoul musste den Taliban versprechen, seine Truppen – wie ohnehin
geplant – aus Afghanistan abzuziehen und keine Missionierung mehr zu betreiben. Die
Umstände der Freilassung der Geiseln habe „die Nation gedemütigt“, sagte der Bischof
von Daejon und koreanische Caritas-Chef Lazzaro You. Auch Kritik am Vorgehen der presbyterianischen
Kirche wurde laut. Der Vater einer der getöteten Geiseln kritisierte die Verantwortlichen
dafür, dass sie ihre jungen Mitarbeiter in „eines der gefährlichsten Länder der Welt“
geschickt habe. (asianews 31.08.2007 gs)