D: Bischöfe planen einheitliche Grundsätze zur alten Messe
Die katholischen Bischöfe wollen im September einheitliche Grundsätze zur Feier der
alten Messe vereinbaren. Das kündigte der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff jetzt
an. Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sagte: „Wir
werden Regelungen finden, die alle Bischöfe akzeptieren. Da besteht eine große Einheit.“
Die Messe solle nur von Priestern gelesen werden, „die voll und ganz hinter dem Zweiten
Vatikanischen Konzil stehen“. Einen Rechtsanspruch auf die tridentinische Messe
könnten Gläubige aber im Bistum Aachen nicht gegenüber ihrem Pfarrer erheben, sagte
Mussinghoff. Das gehe schon aus praktischen Gründen nicht. Wenn ein Pfarrer für sechs
Gemeinden zuständig sei und in einer Kirche nur jeden zweiten Sonntag Eucharistie
feiern könne, müsse das eine Messe für alle sein. Die Ortsbischöfe hatten Anfang
der Woche beim Ständigen Rat ein erstes Gespräch über die Umsetzung des Papst-Erlasses
geführt, wie Mussinghoff sagte. Bei ihrem Herbsttreffen vom 24. bis 27. September
in Fulda wollen sie die Beratungen fortsetzen. Zu regeln ist nach den Worten des
Bischofs etwa die Leseordnung der alten Messe. Sie enthalte bedauerlicherweise weniger
Texte aus dem Alten Testament als die neue. „Das wäre ein Verlust, über den man mit
Rom reden muss.“ Festzulegen ist nach Angaben des Vize-Vorsitzenden auch, wie die
alten Riten künftig in die Priester-Ausbildung einbezogen werden. „Man muss dabei
sehen, wie viele Priester den Ritus denn mögen und auch Latein können.“ In den meisten
Gemeinden fehlten zudem Messbücher von 1962. Geklärt werden müsse auch die Frage nach
der alten Karfreitagsbitte für eine Juden-Bekehrung, die von jüdischer Seite scharf
kritisiert worden war. Nach der begrenzten Wiederzulassung der alten lateinischen
Messe durch Papst Benedikt XVI. hat bislang nur das Bistum Augsburg Durchführungsbestimmungen
herausgegeben. (kna 30.08.2007 mc)