Vatikan: Gregor von Nyssa - ein origineller Denker
Zehntausende Menschen
haben auch heute bei strahlendem Sommerwetter an der Generalaudienz von Papst Benedikt
XVI. teilgenommen. Der Papst widmete die Mittwochskatechese dem Heiligen Gregor von
Nyssa, eine der großen Bischofsgestalten Kappadoziens im 4. Jahrhundert. Dieser zählte
zu den Hauptfiguren auf dem Konzil von Konstantinopel im Jahre 381 und wirkte als
Bischof von Nyssa an der Überwindung der Irrlehren seiner Zeit aktiv mit:
"Gregor
besaß umfassende philosophische Kenntnisse und einen scharfen Geist und erwies sich
als ein origineller Denker. Neben seinen dogmatischen und exegetischen Schriften tat
sich Gregor als „Vater der Mystik“ vor allem durch seine spirituelle Lehre hervor.
In verschiedenen Werken behandelte er den Weg der Gläubigen zur Vollkommenheit. Der
Mensch, der im Zentrum der Schöpfung Gottes steht, ist mit einer Schönheit ausgestattet,
die ein Abglanz der ursprünglichen Schönheit ist, die Gott selber ist. In seinem Inneren
erkennt der Mensch den Widerschein des göttlichen Lichtes. Wenn er sein Herz reinigt,
stahlt seine Ähnlichkeit mit dem Urbild neu auf. Die volle Verwirklichung des Menschen
besteht in der Schau Gottes, in der Heiligkeit. Dazu muß er unaufhörlich auf dem Weg
zu einem immer vollkommeneren geistlichen Leben voranschreiten." Mit herzlichen
Worten wandte sich Benedikt wie immer auch an die anwesenden deutschsprachigen Pilger: „Besonders
grüße ich die Bürgermeister aus dem Landkreis Altötting sowie die Seminaristen aus
dem Bistum 's-Hertogenbosch in den Niederlanden gemeinsam mit ihrem Bischof. Gregor
von Nyssa erinnert uns an unsere Berufung zur Heiligkeit. Bemühen wir uns täglich
neu um ein Leben im Einklang mit Gott. Dazu schenke der Herr uns seine Gnade." (rv
29.08.2007 ms)