Die deutsch geprägte
Europäische Kulturhauptstadt 2007 Hermannstadt (auf Rumänisch Sibiu) in Siebenbürgen
ist Austragungsort der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV3) vom 4.
bis 9. September 2007. Das dritte europaweite Treffen von Katholiken, Protestanten
und Orthodoxen nach Basel (1989) und Graz (1997) findet in Rumänien erstmals in einem
orthodoxen Umfeld statt. Mit dem multikonfessionellen Sibiu verbinden sich große Hoffnungen
für die Ökumene in Europa. Nicht nur katholische Kardinäle und Bischöfe oder orthodoxe
Metropoliten und evangelische Landesbischöfe werden dabei sein, unter den 3.500 Teilnehmern
werden auch Vertreter der europäischen Jugend mitmachen. Unter ihnen ist auch der
24-jährige Sebastian Ulbrich.
„Die rumänische Stadt Sibiu ist ja die Kulturhauptstadt
Europas und diese Konferenz ist die erste ganz große Konferenz, an der ich teilnehmen
darf und nominiert wurde. Ich erwarte persönlich eigentlich, dass ich sehr viele neue
Leute kennen lerne, aber auch, dass ich die Vielfalt der christlichen Konfessionen
in Europa kennen lerne und mit den anderen Jugendlichen, die sich ja schon vorher
einmal getroffen haben, zusammentreffen kann und mit ihnen austauschen kann. Ich möchte
auch eigene Impulse aus der Jugendarbeit hier in Deutschland mitnehmen kann, vor allem
für ein christliches Miteinander unter den Kirchen und die Botschaft Christi in die
Gesellschaft einbringen.“
Sebastian Ulbrich ist Thüringer Landesvorsitzender
des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend. Er fährt als Delegierter der Deutschen
Bischofskonferenz nach Sibiu.
„Mein Gepäck ist, dass ich auf den Freiheitsbegriff
hinweisen möchte, weil ich denke, dass die Europäische Union den Freiheitsbegriff
in Europa sehr hoch ansetzt und ich aber glaube, dass es keine völlige Trennung von
Staat und Kirche geben darf.“
Die Kirchenvertreter werden in Rumänien über
verschiedene Themen über die Zukunft Europas sprechen. Deshalb sei es sehr sinnvoll
gewesen, auch Jugendliche einzuladen, so Ulbrich.
„Ich glaube, dass unsere
Stärke ist, dass wir Jugendliche die Zukunft Europas und dass die Jugendlichen auch
die Baumeister unserer Zukunft sind. Jugendliche haben manchmal völlig neue Ideen,
die leider nicht gehört werden. gerade wenn Jugendliche die Möglichkeit haben, auf
ein solches Podium aufzutreten und ihre Ideen dort preisgeben können, dann bringen
sie sicher auch Fortschritt.“
Was die Hoffnungen für die Ökumene betrifft,
so möchte der 24-jährige Thüringer realistisch bleiben.
„Für mich bedeutet
Ökumene, dass wir als Kirchen – und ich lebe in der Diaspora – gemeinsam in der Öffentlichkeit
auftreten sollten. Vor allem um gemeinsam ein christliches Menschenbild in der Gesellschaft
zu verbreiten. Aber Ökumene bedeutet für mich nicht, auf Teufel komm raus sozusagen
die Ökumene voranzutreiben. Ich möchte in Sibiu nicht über eine gemeinsame Eucharistie
diskutieren, weil das im Augenblick unmöglich ist, aber wir müssen andere Wege finden,
um gemeinsam zu arbeiten und in der Öffentlichkeit aufzutreten.“