Kindersoldaten in Uganda – In den Krieg entführt, zum Morden gezwungen
Kriege und bewaffnete
Konflikte treffen heute mehr denn je Unschuldige. Rund 300.000 Kinder werden weltweit
als Kindersoldaten zum Kämpfen und Töten gezwungen. Der Krieg im Norden Ugandas ist
heute der längste ununterbrochene Bürgerkrieg Afrikas und einer der brutalsten. Immer
noch werden dort Kinder zum Kämpfen und Töten gezwungen, sagt Jörg Novak vom katholischen
Hilfswerk Missio, der gerade aus Uganda zurückgekehrt ist. „Der
ganze Norden Ugandas wird von einer terroristischen Rebellengruppe beherrscht. Die
Lords Resistance Army entführt ganz gezielt Minderjährige und setzt sie für ihre Zwecke
ein. Es sind Tausende, man spricht über den langen Zeitraum von einer Größendimension
von ungefähr 20.000 Kindersoldaten.“
Ohne Hilfe von
Außen gibt es keine Zukunft für die ehemaligen Kindersoldaten. Wenn es ihnen gelingt
zu entkommen, leben sie in ständiger Angst vor erneuten Entführungen oder Vergeltung.
Sie müssen auch damit fertig werden, von ihren Dörfern und Familien ausgeschlossen
zu werden, die durch sie gelitten haben.
„Es gibt noch Ängste, es gibt
Hass, es gibt Rachegefühle und da ist, glaube ich, die Botschaft einer Versöhnung
eine ganz zentrale, die von der katholischen Kirche vermittelt wird, um Versöhnung
und Frieden zu schaffen. Es gibt wirklich Fälle, wo ehemalige Kindersoldaten, die
zu den Großeltern zurückkamen – die Eltern waren inzwischen gestorben – und die dann
gesagt haben ‚Wir wollen diese Mörder nicht“ und haben sie als Enkelkinder verstoßen.
Wenn man sich vorstellt, nach dem Motto 'Schwerter zu Flugscharen', diese KInder wurden
zum Töten gezwungen und jetzt, durch die Hilfe der katholischen Kirche und durch Missio
sollen sie wieder in ein normales Leben zurückkehren. Das ist eine ganz wichtige Aufgabe.
Da spielt die katholische Kirche, gerade in Norduganda, eine wichtige Rolle“