2007-08-26 15:34:21

USA: Bischöfe fordern neue Debatte über Einwanderungspolitik


Die katholischen Bischöfe haben die Einwanderungspolitik des Landes heftig kritisiert. Die jüngsten Entscheidungen des Kongresses hätten die Nation weiter gespalten und Millionen Immigranten verunsichert, heißt es in einer am Wochenende veröffentlichten Erklärung des Sprechers für innenpolitische Fragen der US-Bischofskonferenz, Bischof Nicholas Di Marzio von Brooklyn.
In den USA leben geschätzte zwölf Millionen Menschen ohne Aufenthaltspapiere. Eine groß angelegte Reform des Einwanderungsgesetzes, wonach viele von ihnen in vereinfachten Verfahren die US-Staatsbürgerschaft erhalten sollten, war vor der Sommerpause im Kongress gescheitert. Ein von Präsident George W. Bush befürworteter Gesetzentwurf sah vor, zur Eindämmung der illegalen Einwanderung die Zahl der Grenzpolizisten zu verstärken, die Landesgrenze zu Mexiko besser zu sichern und schärfer gegen Arbeitgeber vorzugehen, die Immigranten ohne gültige Papiere beschäftigen.
Die Bischöfe fordern jetzt einen Neubeginn der Diskussion. „Unsere Wirtschaft und unsere Gemeinden kommen längst nicht mehr ohne die Einwanderer aus“, betonte Di Marzio. „Sie pflücken unser Obst, säubern unsere Büros und kümmern sich um unsere Kinder.“ Die Politik müsse den Einwanderern deshalb angemessene Löhne, soziale Rechte und sichere Arbeitsbedingungen garantieren.
Die Bischöfe wandten sich gleichzeitig gegen eine Fortsetzung der Politik der Abschottung. Kein Zaun könne lang und groß genug sein, um Menschen abzuschrecken, die sich nach besseren Lebensbedingungen sehnen, heißt es in der Erklärung. Deshalb müssten die USA dazu beitragen, dass die Herkunftsländer Armut, Unterdrückung und Gewalt besiegen könnten und bessere Handelsbedingungen erhielten.
Die Zahl der US-Bürger mit ausländischen Wurzeln beträgt mehr als 35 Millionen. Nach Statistiken stammen 12,4 Prozent der rund 290 Millionen US-Bürger nicht aus den USA, bei steigender Tendenz. Mit 17 Millionen hat fast die Hälfte der Einwanderer eine lateinamerikanische Herkunft.
(kna 26.08.2007 mc)








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