2007-08-24 13:33:22

D: Kostendruck auf Caritas steigt?


Weniger als 1.4 Kinder bekommt eine deutsche Frau im Durchschnitt. Gleichzeitig werden die Menschen älter. Ein Mädchen, das heute zur Welt kommt, wird voraussichtlich über 100 Jahre alt werden. Dies alles hat gewaltige Konsequenzen auf die Alterspyramide in Deutschland, in Österreich und der Schweiz. Immer mehr alte Menschen müssen von immer weniger jungen Menschen versorgt werden, das gilt auch für die Pflege. Irme Stetter-Karp ist Ordinariatsrätin der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Für sie ist die Finanzierung der Pflegeversicherung der entscheidende Punkt:

„Es ist inzwischen schon die Zeit gekommen, stärker auf die Einnahmeseite zu schauen, auch bei der Pflegeversicherung. Die Reform der Pflegeversicherung wurde ja immer wieder angesagt, und bei dem letzten Schritt, den Eckpunkten, die von der Koalition im Ausschuss vereinbart wurde, gibt es zwar wichtige und interessante Schritte. Aber es ist nicht gelungen, die Finanzierung auf eine nachhaltige Grundlage zu stellen. Ich denke insbesondere an das Einbeziehen von Vermögen, Zinseinkünften usw.“

Ob Pflege mit derzeitigen Standards weiterhin finanzierbar sein wird, ist angesichts der demografischen Entwicklung unter Experten umstritten. Laut Stetter-Karp werden Stimmen zunehmen, die danach fragen, ob alte Menschen wirklich das Maximum an Hilfe und Medizin bekommen sollen:

„Ich glaube, dass die Kirche hier immer wieder gefragt sein wird und sich hier auch gute Mühe machen muss um die Frage, welche ethischen Wertsetzungen sie hier einbringt. Und ich glaube, die Grundfrage dabei heißt, betrachten wir die Pflege nur aus der Ökonomie Perspektive oder akzeptieren und entfachen wir immer wieder die gesellschaftlichen Debatte um den Wert des alten Menschen an sich. Das auszuhalten, das immer wieder auszutarieren, das steht uns nicht bevor, sondern da stehen wir mitten drin.“
(rv 24.08.2007 gs)







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