Während des Kosovo-Krieges 1999 und bei den albanischen Ausschreitungen 2004 wurden
im Kosovo 135 orthodoxe Kirchen sowie unzählige Klöster zerstört. Das berichtet ein
österreichischer Kunsthistoriker, der in einer internationalen Expertengruppe im Auftrag
der UNESCO erstmals die im Kosovo zerstörten orthodoxen Kirchen und Klöster dokumentiert.
Über diese Kulturschätze wisse kaum jemand Bescheid, beklagte der Innsbrucker Kunsthistoriker
Thomas Steppan beim "Europäischen Forum Alpbach". Das Kosovo-Gebiet war im Mittelalter
eine der bedeutendsten Kulturlandschaften Europas, die Kirchen, Fresken und Ikonen
aus dem Kosovo zählen zu den Spitzenwerken der christlichen Kunst. Diese Denkmäler
hätten einen hohen Identifikationswert für die serbische Bevölkerung auch außerhalb
der Region. Das war „entscheidend für das Kalkül der zerstörerischen Aggression",
erklärte der Kunsthistoriker. (kap 23.08.2007 gs)