Serbien: Neues Priesterseminar soll Dialog fördern
Serbische Priester
müssen bald nicht mehr im Ausland ausgebildet werden. Gestern wurde nämlich der Grundstein
für das erste katholische Priesterseminar in Serbien gelegt. Im mehrheitlich serbisch-orthodoxen
Land leben rund eine halbe Million Katholiken. Der Erzbischof von Belgrad und Vorsitzende
der internationalen Bischofskonferenz St. Kyrill und Methodius (Serbien, Montenegro
und Mazedonien), Stanislav Hocevar, freut sich über das nationale Priesterseminar.
Eine Ausbildungsstätte im eigenen Land sei wichtig, so der Erzbischof… „für
die Priesterkandidaten, Ordensleute aber auch als Ort der ständigen Weiterbildung
der Priester und für den Dialoges zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche,
die hier die Kirche der Mehrheit ist. Das Priesterseminar soll auch eine Unterstützung
für den interreligiösen Dialog mit dem Judentum und dem Islam sein, die in diesem
Land eine jahrhundertlange Tradition haben.“ Das Priesterseminar in der Stadt
Subotica in der Vojvodina soll bereits im akademischen Jahr 2008/2009 eröffnet werden.
Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat den Bau des Seminars bisher mit 250.000
Euro unterstützt. Die serbisch-orthodoxe Kirche begrüßt den Bau des Priesterseminars
ideell. Dazu Erzbischof Hocevar: „Es gibt was das Verhältnis zur serbisch-orthodoxen
Kirche angeht, gibt es immer noch offene Fragen zur Vergangenheit. Wie es allen bekannt
ist, war das Verhältnis in den 90er Jahren nicht einfach. Wir befinden uns aber in
der Situation, in der diese schreckliche Geschehnisse zu überwinden gilt. Darum möchten
wir auch den persönlichen Kontakt fördern und einen freundlichen Dialog bereiten.
Deshalb brauchen wir ein solches Priesterseminar.“