Südafrika: AIDS , „Worüber man nicht redet, existiert auch nicht“
Jede Minute stirbt
weltweit ein Kind an den Folgen von AIDS. Bis 2010 werden es fünf Millionen Menschen
allein auf dem afrikanischen Kontinent sein, sagt das Hilfswerk „action medeor“– wenn
nicht gehandelt wird. Stefan Hippler ist Pfarrer der deutschen Gemeinde in Kapstadt
und ist mit der Problematik vertraut.
„Wir haben in Südafrika ungefähr sechs
Millionen HIV-positive Menschen. Wir rechen damit, dass ungefähr 1,5 Millionen davon
zur Behandlung müssten. Wir haben zur Zeit nur 300.000 auf Behandlung und sind jetzt
schon am Ende desjenigen, was das Gesundheitssystem leisten kann. Von daher sterben
z. B. in Afrika jeden Tag 1000 als Konsequenz von HIV und AIDS.“
Die Immunschwächekrankheit
ist immer noch ein Problem, dass von den Politikern in Afrika nicht gerne aufgegriffen
wird:
„Es hat was mit Sexualität zutun, dass Leute sich nicht beherrschen
können usw. Von daher haben auch politische Führungspersönlichkeiten ein Problem darüber
zu sprechen, weil sie ja wollen, dass man Afrika anders sieht. Gerade in Südafrika
ist es so, dass man vor einer Woche die stellvertretende Gesundheitsministerin in
die Wüste geschickt hat, der Präsident hat es selbst getan. Sie war gerade diejenige,
die ein bisschen Licht in das Dunkle der politischen Szene gebracht hat und gerade
im HIV/AIDS-Bereich versucht hat voranzukommen.“ (18.08.2007 jh)