2007-08-18 12:57:19

Nordkorea: „Helfen ist Akt der Brüderlichkeit“


RealAudioMP3 In Nordkorea fiel binnen weniger Tage soviel Regen wie sonst in einem Jahr. Die schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten haben Hilfsorganisationen zufolge bisher mehr als 200 Menschen das Leben gekostet. Doch genaue Angaben sind schwer zu ermitteln, da die Regierung in Pjöngjang keine Informationen gibt. Für die Hilfswerke stellt das ein zusätzliches Hindernis dar.
Hören Sie eine Einschätzung der Lage durch den Präsidenten von Caritas-Korea und Bischof der südkoreanischen Stadt Daejon, Lazzaro You Heung-sik:

„Bis jetzt sind über 30.000 Häuser zerstört worden. Rund 540 Brücken sind kaputt und über 300.000 Menschen sind obdachlos. Fast 450.000 Tonnen der Getreideernte wurden in dem ohnehin unter Nahrungsknappheit leidenden Land durch die Fluten zerstört. Wir von Caritas-Korea haben ein Telegramm an die Regierung Nordkoreas gesendet und sie gefragt, wie viele Leute betroffen sind und welche Hilfe das Land am dringendsten benötigt. Wir warten nun auf eine Antwort.“

Viele Regionen in dem ohnehin verarmten Land seien nicht zugänglich, weil die Straßen zerstört sind. Für die kommenden Tage sei noch mehr Regen angekündigt, so Bischof Heung-sik.
 
„Ich denke, dass die Unterstützung der nordkoreanischen Bevölkerung nicht etwas Materielles ist. Es wäre schön, wenn die Regierung in Pjöngjang einsehen würde, dass Helfen auch ein Akt der Brüderlichkeit zwischen den beiden Teilen Koreas darstellt.“

Nicht nur das katholische Hilfswerk Caritas bietet Hilfe an: Das UNO-Welternährungsprogramm (WFP) bot Nordkorea Lebensmittelhilfen für eine halbe Million Menschen an. Wenn Pjöngjang dieses Angebot annimmt, will das WFP einen internationalen Hilfsaufruf starten. Die UNO-Organisation versorgt derzeit bereits rund 750.000 Nordkoreaner mit Lebensmitteln.
(rv 18.08.2007 mg)








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