2007-08-17 13:57:52

Afghanistan: Trauerfeier für ermordete Polizisten in Kabul


In der afghanischen Hauptstadt Kabul findet heute eine Trauerfeier für die drei deutschen Polizisten statt, die am Mittwoch bei einem Anschlag ums Leben kamen. Die Beamten waren mit ihrem Fahrzeug auf eine Mine gefahren. Der Tod der Männer hat vielen Deutschen erst klar gemacht, dass am Hindukusch nicht nur Soldaten der Bundeswehr im Einsatz sind. Wir haben mit Weihbischof Hans-Jochen Jaschke gesprochen, der für die Seelsorge in der Bundespolizei zuständig ist:

„Wir nehmen Teil am Schmerz der Menschen, besonders der nahen Angehörigen. Die Beamten kommen ja aus jungen Familien, junge Leute, die das Leben noch vor sich hatten. Wir teilen die Empörung der Allgemeinheit über dieses Verbrechen. In der ökumenisch gestalteten Trauerfeier im Berliner Dom am Samstag wollen wir für die Betroffenen beten, für ihre Familie, für die Angehörigen, aber auch ganz besonders für die Opfer, und als Christenmenschen das Zeichen setzen, dass wir darauf vertrauen, dass Gott die Opfer für immer bei sich aufnimmt.“

Auch die Beamten der Bundespolizei brauchen die Solidarität der Menschen in der Heimat, sagt Jaschke:

„Die deutsche Bevölkerung muss hinter ihnen stehen. Die Beamten müssen wissen, wir stehen hier für Ordnung, für den Versuch, Frieden zu schaffen und das Chaos zu bannen, und wir sind hier mit einem ganz klaren Auftrag unserer Regierung.“

Die Deutschen wollen in Afghanistan nur helfen, umso schwieriger ist es für viele, die Gewalttätigkeiten zu verstehen:

„Man soll als Christ schon versuchen, den Gegner zu respektieren. Aber die Taliban sind nicht irgendwelche Gegner, sondern sie versuchen, das Land zu destabilisieren und nur Chaos anzurichten. Ich kann schon verstehen, dass Beamte, die dort ihren Schweren dienst tun und ihr Leben einsetzen, kaum Verständnis für so etwas haben können.“

Die Leichen der drei Beamten sollen heute nach Deutschland überführt werden.

(rv 17.08.2007 mc)








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