Kurienkardinal Roger Etchegaray hat die Hoffnung auf eine baldige Begegnung zwischen
Papst Benedikt XVI. und dem russisch-orthdoxen Partriarchen Alexij II. gedämpft. Beide
wünschten sich „aufrichtig und brennend“ eine ökumenische Begegnung. Allerdings seien
Ort und Datum dafür nicht in Sicht, sagte Etchegearay, der gestern zum Hochfest Maria
Himmelfahrt in der Moskauer Kathedrale den Gottesdienst für die Katholiken der russischen
Hauptstadt feierte und zuvor mit Alexij zusammengetroffen war.
„Beiden
ist es darum zu tun, dass es ein Treffen in Wahrheit ist und kein Medienspektakel,
bloß um zu sagen: wir haben uns getroffen. Beide wollen, dass dieses Treffen gut vorbereitet
ist und dass es in den klarsten Bedingungen der Wahrheit und eines tiefen Dialogs
stattfindet. Oft bauscht die Presse die Dinge ein wenig auf, vereinfacht oder idealisiert
die Wahrheit, die doch recht kompliziert ist – das dürfen wir nicht vergessen.“
Der
Patriarch habe ihm aber auch eine Reihe von erfreulichen gemeinsamen Initiativen zwischen
katholischer und orthodoxer Kirche in Russland aufgezählt, berichtete der französische
Kardinal, der persönlich mit Alexij befreundet ist.
„Es ist eindrucksvoll,
was da alles geschieht, und unter sehr vielfältigen Formen. Und das alles ist recht
neu. Wir sollten uns also nicht auf Ort und Datum eines Treffens versteifen, sondern
einfach vertrauen.“ (rv 16.08.2007 gs)