2007-08-08 15:29:35

Nordkorea: Atomwaffe „garantiert“ Macht


RealAudioMP3 Mehr als sieben Jahre nach dem ersten Gipfeltreffen ihrer Geschichte haben die beiden koreanischen Staaten eine zweite direkte Konferenz vereinbart. Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Il und der südkoreanische Präsident Roh Moo Hyun wollen vom 28. bis zum 30. August in Pjöngjang zusammenkommen, teilte Rohs Sicherheitsberater heute in Seoul mit. Nord- und Südkorea befinden sich offiziell noch immer im Krieg; sie haben 1953 lediglich einen Waffenstillstand vereinbart. Eine Annährung zwischen den beiden Teilen des Landes ist nicht zuletzt im Interesse der internationalen Gemeinschaft: Nordkorea betreibt ein Atomprogramm und stellt damit ein internationales Sicherheitsrisiko dar. Der Leiter der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Deutschen Stiftung „Wissenschaft und Politik“, Oliver Thränert:

„Pjöngjang betrachtet die Nuklearwaffe als die ultimative Waffe, als eine Art Überlebensversicherung. Nordkorea ist ein sehr armes, aber vor allen Dingen politisch vollkommen isoliertes Land, das zunehmend sogar die Unterstützung seines langjährigen Patrons China verliert. Wenn Nordkorea über einsatzfähige Atomwaffen verfügte, hätte es auch die Möglichkeit, sich gegenüber amerikanischem und anderem politischen Druck weiterhin zu behaupten. Außerdem eignet sich dieses Nuklearprogramm hervorragend, um bei den Amerikanern aber auch bei den Chinesen, Südkoreanern und Japanern, eventuell auch den Russen, ökonomische, wirtschaftliche aber auch politische Zugeständnisse einzufordern. Im Sinne der Anerkennung des Landes und schließlich macht man sich mit einem Nuklearprogramm immun, im Hinblick auf Kritik in Bezug auf die Menschenrechte, die in Nordkorea überhaupt nicht eingehalten werden.“

Ein Sicherheitsberater der südkoreanischen Regierung sagte, auf der Tagesordnung stünde auch die Möglichkeit, ein Friedensabkommen zu vereinbaren. Geplant seien ferner Gespräche über vertrauensbildende Maßnahmen zwischen den Streitkräften beider Staaten. Oliver Thränert betont aber, dass das asiatische Land in den vergangenen Jahren seine Atomwaffen ständig weiter entwickelte.

„Nordkorea hat im Oktober 2006 eine Kernexplosion durchgeführt. Sie hat zwar nicht die Stärke erreicht, die die Nordkoreaner sich vorgestellt haben, aber es deutet darauf hin, das Nordkorea bei der Entwicklung von Kernwaffen doch relativ weit fortgeschritten ist. Sie sind zwar noch sehr weit von der Entwicklung von Sprengsätzen entfernt, die man wirklich mit Raketen verschießen könnte und die zuverlässig funktionieren würden. Aber für die Nachbarn Nordkoreas ist dies eine besorgniserregende Entwicklung.“

(rv 08.08.2007 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.