Evangelikale und Pfingstkirchen beteiligen sich erstmals an einer Konsultation über
Bekehrung im Rahmen des gemeinsamen Studienprozesses von Vatikan und Ökumenischem
Rat der Kirchen. Die Konsultation in Toulouse vom 8. bis 12. August vollzieht damit
einen weiteren Schritt hin zu dem Ziel eines gemeinsamen Verhaltenskodex für Bemühungen,
Menschen zum Christentum zu bekehren. Der dreijährige gemeinsame Studienprozess, der
nun in die zweite Phase geht, hatte im Mai letzten Jahres mit einer Tagung begonnen,
die bekräftigte, dass Religionsfreiheit als Menschenrecht grundsätzlich nicht zur
Disposition stehen dürfe und alle Menschen jederzeit auf dieses Recht Anspruch hätten.
Gleichzeitig wurde betont, "die Fixierung darauf, andere zu bekehren" müsse überwunden
werden. An der ersten Begegnung waren Angehörige unterschiedlicher Glaubensrichtungen
beteiligt. Die zweite Studienphase widmet sich nun im Rahmen einer hochrangig besetzten
theologischen Konsultation dem innerchristlichen Gespräch. Das Treffen am Institut
für Religionswissenschaft und -theologie im französischen Toulouse steht unter dem
Motto: "Auf dem Weg zu einem ethischen Bekehrungsansatz - das christliche Zeugnis
in einer multireligiösen Welt". Etwa 30 katholische, orthodoxe, evangelische, pfingstkirchliche
und evangelikale Theologen/innen und Kirchenvertreter/innen wollen sich in Toulouse
damit auseinandersetzen, wie ein gemeinsamer Verhaltenskodex zur Frage der Bekehrung
aus christlicher Sicht aussehen sollte. (pm 06.08.2007 sk)