2007-08-02 15:00:28

Österreich: Bischöfliche Bedenken gegen Kernenergie


RealAudioMP3 Der Vatikan hat eine „sachliche öffentliche Debatte“ über Atomenergie gefordert, in einem Moment, in dem viele Staaten pro und contra dieser Energiequelle neu gegenüberstellen und eine Nutzung von Kernkraft in Betracht ziehen. Papst Benedikt hatte bei seinem Angelusgebet am Sonntag explizit auf die Vorteile einer friedlichen Nutzung der Nukleartechnologie hingewiesen. Gleichzeitig rief er jedoch zur atomaren Abrüstung und zur Beseitigung aller Atomwaffen auf. Atomenergie - sauber aber unsicher, sagen die Kritiker. Österreichs „Umwelt-Bischof“ Alois Schwarz kann beide Seiten verstehen:

„Zunächst teile ich die Hoffnung mit dem Heiligen Vater, dass die Kernenergie für friedliche Zwecke genutzt werden kann und dass Atomenergie nicht für den Krieg eingesetzt wird. Ich wünsche und bete, dass die Menschen zu der Erkenntnis kommen, dass alles getan werden muss, um den Frieden der Menschen zu sichern. Wir wissen aber auch, dass in der Kernenergie noch viele Gefahren verborgen sind, mögliche Unfälle nicht ausgeschlossen werden können und künftige Nebenwirkungen drohen. Von daher ist dies mit Vorsicht zu sehen – ich denke, der Heilige Vater tut das auch.“

Gerade beim Thema „Sicherheit“ der Atomenergie bleibt Bischof Schwarz eher skeptisch:

„Ich sehe derzeit sehr viele Bedenken. Ich weiß auch beispielsweise um die Angst der Österreicher. Mit großer Sorge und Wachsamkeit schauen wir in die Nachbarländer, wo Atomenergie erzeugt wird und sehen manche Bedrohungen, die von diesen Kernkraftwerken ausgehen können. Wir müssen auch darüber reden, welche ethische Rechtfertigung es gibt für die Frage der Entsorgung und der Folgen für die kommenden Generationen. Wichtig ist auch hier, dass wir das Gespräch mit der Wissenschaft führen und dass im Gespräch Offenheit und Wahrhaftigkeit herrscht. Das gilt auch denen gegenüber, die in der Forschung tätig sind, dass sie der Menschheit nichts verschweigen, was es an Gefahren und Bedrohungen für die nächste Generation durch Kernenergie gibt.“
(rv 02.08.2007 sis)








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