Das Drama um die entführten koreanischen Geiseln in Afghanistan hält die Weltöffentlichkeit
weiterhin in Atem, auch sind die Bemühungen um die Freilassung eines verschleppten
Deutschen bisher erfolglos geblieben. In der Bundesrepublik flammt nun die Diskussion
wieder auf, ob der Bundeswehreinsatz überhaupt noch einen Sinn macht. Einen Rückzug
hielte der deutsche Militärbischof Walter Mixa für eine Katastrophe, sagte er vergangene
Woche gegenüber Radio Vatikan. Wir haben vor Ort den katholischen Bundeswehrpfarrer
Gregor Ottersbach erreicht. Er feiert Gottesdienste und steht den Frauen und Männern,
die Tausende Kilometer von Zuhause entfernt sind, als Seelsorger zur Seite. Da gibt
es einiges tun, erzählt Pfarrer Ottersbach:
„Es gibt natürlich persönliche
Nöte, Partnerschaft, Beziehung, Ehe, die Situation der eigenen Kinder, wenn deren
schulische Leistungen in den Keller gehen, das sind Fragen, die immer wieder einmal
kommen. Die Armut in Afghanistan ist ein Thema und immer wieder das Thema Tod und
Verwundung.“
Die Deutschen sollten ihre Landsleute am Hindukusch nicht
vergessen – das ist dem Seelsorger ein echtes Anliegen.
„Das Wesentliche
ist, dass Menschen in Deutschland und vor allem die Gemeinden für die Soldaten beten,
die hier ihren Dienst für dieses Land leisten. Ich glaube, das ist ein ganz wesentlicher
Punkt, weil die Soldaten dieses Gebet brauchen. Außerdem ist es wichtig, einen Rückhalt
zu haben, dass die Soldaten wissen: Wir werden hierhin geschickt von unserer Bevölkerung,
um hier Stabilität und Frieden zu schaffen, und es wäre gut, wenn die Soldaten wissen,
dass das auch mitgetragen wird.“