UNO-Fachleute haben zu einem stärkeren Kampf gegen die Genitalverstümmelung bei
Mädchen aufgefordert. Zwar seien insgesamt weltweit Fortschritte erzielt worden,
hieß es bei einer Konferenz in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba: Immer mehr
Eltern ließen ihre Töchter bei Medizinern statt im privaten Umfeld beschneiden, um
Infektionen oder starke Blutungen zu verhindern. Ziel sei aber eine „Null-Toleranz”
für jegliche Form dieser Verstümmelung, die eine Foltermethode darstelle. Zwei bis
drei Millionen Mädchen und Frauen weltweit werden nach Angaben des UNO-Bevölkerungsprogramms
UNFPA jährlich Opfer der oft verharmlosend als „Beschneidung” bezeichneten Prozedur.
Insgesamt leben zwischen 100 und 140 Millionen Frauen und Mädchen damit, die meisten
in 28 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens. Durch Einwanderung werde der grausame
Brauch aber auch immer mehr in Europa, Nordamerika, Australien, Neuseeland sowie in
Teilen Malaysias, Indonesiens, Indiens und des Irak heimisch, hieß es. (afp/reuters)