2007-07-30 15:25:57

Irak: Fußball gegen Terrorismus


RealAudioMP3 Die Politiker sollten sich ein Beispiel an der irakischen Fußball-Nationalmannschaft nehmen. Das sagt Philip Najim, Apostolischer Visitator für die chaldäischen Gläubigen in Europa. Anlass für diese Schlagzeile der anderen Art aus dem kriegsgeplagten Zweistromland: Der Irak hat den Asien-Cup gewonnen; mit 1:0 im Finale gegen das benachbarte Saudi-Arabien. Mehr als ein Spiel, sagt der Priester Najim:
„Das ist das authentische Gesicht des Irak, die wirkliche Identität des Irak. Diese Nationalmannschaft hat alle Iraker vertreten. Das war im Irak immer so, es hat nie diese Unterscheidungen zwischen Schiiten und Sunniten oder anderen Ethnien gegeben. Der Irak könnte wie diese Fußballmannschaft gestern sein: arbeiten für das Volk, die Fahne und den Frieden. Es ist möglich, dass die so genannten Politiker, wenn sie wirklich für das Wohl der Menschen Politik machen wollen, das alltägliche Leid des Volkes ein wenig lindern und ihm eine neue Zukunft bereiten.“
„Der Krieg kann den Fußball nicht töten.“ Ihre Hoffnung hatten die Iraker im Stadion von Jakarta auf Transparente gemalt. Sie haben Recht, sagt der Kirchenmann:
„Der Krieg kann die Liebe nicht töten, nicht den Frieden, nicht den Menschen – physisch ja, aber nicht geistig. Der Sieg dieser Fußballer gestern war mit Sicherheit eine große Lektion und er ist auch eine Kampfansage an den Terrorismus. Der Wunsch des Irakers nach Frieden und der Wille zu einer besseren Zukunft für das Land – den gibt es und den wird es weiterhin geben.“
Dennoch hat der Sieg der Iraker einen bittereren Beigeschmack. Bei den größten Freudenfeiern seit dem Sturz Saddam Husseins wurden gestern sieben Menschen getötet. Nach Polizeiangaben hat es außerdem mehr als 50 Verletzte gegeben, weil jubelnde Fußballfans den Sieg über die saudiarabische Mannschaft mit Schüssen feierten.
(rv/reuters 30.07.2007 bp)








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