Die Tour de France
ist nicht nur – seit Samstag – zu Ende, sie scheint auch am Ende zu sein. Nach zahlreichen
Dopingfällen während des Radrennens muss jetzt "ernsthaft über eine Neukonzeption
der 'Tour' nachgedacht werden". Das meint der österreichische "Olympia-Kaplan" Bernhard
Maier. Dem derzeitigen Leistungsdruck während der Tour sei der menschliche Körper
nicht mehr gewachsen, so Maier. Jetzt müsse eine "körperkonforme Konzeption" her –
und eine abgespeckte Tour mit weniger Etappen. Gleichzeitig sprach sich Maier für
noch intensivere Dopingkontrollen aus. Auch wenn es eine "Sisyphusarbeit" sei, müsse
der Kampf gegen das Doping weitergeführt werden. Zugleich sei der Zuschauer aufgerufen,
durch bewußte "Nicht-Zur-Kenntnisnahme" der besonders vom Doping betroffenen Sportarten
"ein Zeichen zu setzen", so Maier. Von einer Freigabe des Dopings, wie zum Teil gefordert,
distanzierte sich der Kaplan ausdrücklich. Eine solche Freigabe würde gerade keine
Chancengleichheit herstellen, sondern die Fahrer "geradezu zum Doping zwingen" und
somit den Sport "zerstören". Am 18. Juli wurde der deutsche Radrennfahrer Patrik
Sinkewitz des Dopings überführt. Als Konsequenz stellten ARD und ZDF ihre Live-Berichterstattung
ein. Wegen Verweigerung von Kontrollen wurde am 23. Juli der dänische Spitzenreiter
Michael Rasmussen ausgeschlossen. In den Tagen darauf waren zwei Fahrer des Dopings
überführt worden. (kap 31.07.2007 sk)