2007-07-29 12:45:38

Kongo: Angst vor neuer Gewalt


Aus dem Kongo, wo es von 1998 an einen äußerst blutigen Bürgerkrieg gegeben hat, kommen weiter Stimmen, die vor einem Wiederaufflammen der Gewalt warnen. Vor allem in der Unruhe-Region rund um die Stadt Süd-Kivu. Noch vor kurzem hatte der Erzbischof von Bukavu mit Blick auf diese Region von einem drohenden Bürgerkrieg gesprochen und die internationale Gemeinschaft um Wachsamkeit gebeten. Immerhin scheint sich jetzt die Regierung von Kinshasa allmählich für Kivu zu engagieren, berichtet der Rektor der Katholischen Universität von Bukavu, Joseph Gwamuhanya.
"Es hatte nach Massakern im Dorf Kaniola große Sorgen gegeben, aber jetzt scheint sich die Lage zu bessern, weil die Regierung von Kinshasa einige Maßnahmen ergriffen hat. Im Nord-Kivu allerdings ist die Lage noch unklar; dort spalten sich die Regierungssoldaten auf, einige bilden bewaffnete Banden. Die Bewohner des Kiwu, die ursprünglich aus Ruanda kommen, haben eine Tendenz, unter sich zu bleiben - aber die Kriegsgefahr kommt gar nicht so sehr von den verschiedenen Stämmen des Kongo her, sondern durch die Manipulation dieser Konflikte durch die, die bei den letzten Wahlen verloren haben und sich von einem neuen kriegerischen Durcheinander Gewinn versprechen. Die Bevölkerung ist beunruhigt darüber, dass eine Zusammenführung aller bewaffneten Gruppen in der Armee bisher nicht gelingen will; auch ausländische Mächte könnten einen wiederaufflammenden Krieg anstacheln. Die Regierenden scheinen allerdings weniger über das gravierende Sicherheitsproblem besorgt als darüber, wie sie die Pfründe unter sich aufteilen können. Und auch wenn die Verhandlungen der Regierung mit Ruanda, Burundi und Uganda gut voranzukommen scheinen - es war doch alarmierend, als Soldaten dieser drei Länder kürzlich in Kongo an einer Militäroperation gegen bewaffnete ruandische Gruppen teilgenommen haben. Das wirkte wie eine Neubesetzung durch diese drei Armeen."

(rv 29.07.2007 sk)







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