2007-07-28 12:29:13

Ruanda: Abschaffung Todesstrafe = Versöhnung


RealAudioMP3 Nach der Abschaffung der Todesstrafe in Ruanda hat die Bischofskonferenz des zentralafrikanischen Landes weitere Maßnahmen der Regierung in Kigali gefordert. Ruanda hat als weltweit 130. Nation die Todesstrafe abgeschafft. Wegen der „unmenschlichen und abstoßenden“ Situation in Ruandas Gefängnissen reiche dieser Schritt nicht aus, so der Erzbischof von Kigali, Thaddée Ntihinyurwa. Die Regierung müsse auch die Anti-Folter-Konvention der Vereinten Nationen ratifizieren.
 
„Wir haben die Abschaffung der Todesstrafe sehr begrüßt. Damit wird die Versöhnung innerhalb der Gesellschaft noch stärker. Das gilt sowohl für einzelne Personen als auch für die Familien. Jede Seite muss nun ihre Fehler anerkennen und sich der Justiz stellen. Denn nur wenn es eine abschließende gerechte Verurteilung gibt, wird es auch eine wahre Versöhnung geben.“

Der Völkermord in Ruanda an der Tutsi- und der gemäßigten Hutu-Bevölkerung begann in der Nacht vom 6. April zum 7. April 1994 und kostete innerhalb von nur 100 Tagen 500.000 bis 1 Million Menschenleben. Anlass war der Konflikt zwischen der damaligen ruandischen Regierung und der Rebellenbewegung „Ruandische Patriotische Front“. Die beiden Konfliktparteien gibt es noch heute, so der Erzbischof:

„Die Kirche spielt eine bedeutende Rolle. Denn nur sie kann die Menschen auf beiden Konfliktseiten anmahnen und ihnen auf die Liebe Gottes aufmerksam machen. Dazu gehört auch die Barmherzigkeit gegenüber jeden Menschen zu betonen.“

(rv 28.07.2007 mg)







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