2007-07-28 12:29:01

Indonesien: Tsunami nicht vergessen


RealAudioMP3 Ein Erdbeben der Stärke 6,6 hat gestern den Osten Indonesiens erschüttert. Berichte über Verletzte und Schäden gibt es bisher nicht. Der Wiederaufbau der von der großen Tsunami-Katastrophe Ende 2004 verwüsteten Gebiete ist beendet. Schon bald nach dem Seebeben begann ein Kampf um die Küste und ums Land. Regierungen versuchten, einen Modernisierungsschub von oben durchzusetzen. Zweieinhalb Jahre nach der Tsunami-Katastrophe sieht die Lage im indonesischen Banda Aceh wieder erfreulicher aus, bestätigt Frank Wiesemann, Entwicklungshelfer des Deutschen Entwicklungsdienstes in Banda Aceh.
„Die Situation in der Stadt Banda Aceh selbst – also einer Stadt mit rund 220.000 Einwohnern – hat sich deutlich verbessert. Es gibt sehr viele Geschäfte, die wieder geöffnet haben. Man findet wieder größere und kleinere Supermärkte, aber auch Hotels, die wieder aufgebaut wurden. Es sind kaum noch größere Trümmergebiete zu finden, wie sie noch 2005 das Bild geprägt haben. Die Straßen sind mittlerweile wieder dicht besetzt mit Autos und vor allem auch mit sehr vielen Motorrädern. Das zeigt, dass die Situation und die Wirtschaft sich stark verbessert, dass die Region angefangen hat zu prosperieren und dass die Menschen neue Hoffnung geschöpft haben.”
Gerade kirchliche Organisationen helfen den Menschen vor Ort, haben jedoch mit Schwierigkeiten zu kämpfen.
„Die Provinz von Banda Aceh ist sehr stark muslimisch geprägt. 98 Prozent sind Muslime hier. Doch ohne Berücksichtigung des Religionshintergrundes haben die Kirchen hier der Bevölkerung geholfen. Aufgrund der Tsunami-Katastrophe und aufgrund der vielen Spenden, die gerade in den entwickelten Ländern gesammelt wurden, konnten die kirchlichen Hilfswerke wie Caritas mit sehr viel Kapital einiges bewirken. Diese Hilfe ist durch die verschiedenen Caritas-Organisationen in einer neutralen Art und Weise geleistet worden, sodass anfängliches Misstrauen oder vielleicht auch Gefühle der Unterlegenheit auf moslemischer Seite sich nun nicht mehr finden.”
Am 26. Dezember 2004 löste ein Seebeben der Stärke 9 ein Tsunami im Indischen Ozean aus, der ausgedehnte Küstenstreifen in Indonesien, Thailand, Malaysia, Sri Lanka und Indien verwüstete. Das Epizentrum des Seebebens lag etwa 100 Kilometer südlich der Nordwestspitze Sumatra, so dass diese Region mit Ihrer Hauptstadt Banda Aceh besonders betroffen war.
(rv 28.07.2007 mg)







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