Ein Erdbeben der Stärke
6,6 hat gestern den Osten Indonesiens erschüttert. Berichte über Verletzte und Schäden
gibt es bisher nicht. Der Wiederaufbau der von der großen Tsunami-Katastrophe Ende
2004 verwüsteten Gebiete ist beendet. Schon bald nach dem Seebeben begann ein Kampf
um die Küste und ums Land. Regierungen versuchten, einen Modernisierungsschub von
oben durchzusetzen. Zweieinhalb Jahre nach der Tsunami-Katastrophe sieht die Lage
im indonesischen Banda Aceh wieder erfreulicher aus, bestätigt Frank Wiesemann, Entwicklungshelfer
des Deutschen Entwicklungsdienstes in Banda Aceh. „Die Situation in der Stadt
Banda Aceh selbst – also einer Stadt mit rund 220.000 Einwohnern – hat sich deutlich
verbessert. Es gibt sehr viele Geschäfte, die wieder geöffnet haben. Man findet wieder
größere und kleinere Supermärkte, aber auch Hotels, die wieder aufgebaut wurden. Es
sind kaum noch größere Trümmergebiete zu finden, wie sie noch 2005 das Bild geprägt
haben. Die Straßen sind mittlerweile wieder dicht besetzt mit Autos und vor allem
auch mit sehr vielen Motorrädern. Das zeigt, dass die Situation und die Wirtschaft
sich stark verbessert, dass die Region angefangen hat zu prosperieren und dass die
Menschen neue Hoffnung geschöpft haben.” Gerade kirchliche Organisationen helfen
den Menschen vor Ort, haben jedoch mit Schwierigkeiten zu kämpfen. „Die Provinz
von Banda Aceh ist sehr stark muslimisch geprägt. 98 Prozent sind Muslime hier. Doch
ohne Berücksichtigung des Religionshintergrundes haben die Kirchen hier der Bevölkerung
geholfen. Aufgrund der Tsunami-Katastrophe und aufgrund der vielen Spenden, die gerade
in den entwickelten Ländern gesammelt wurden, konnten die kirchlichen Hilfswerke wie
Caritas mit sehr viel Kapital einiges bewirken. Diese Hilfe ist durch die verschiedenen
Caritas-Organisationen in einer neutralen Art und Weise geleistet worden, sodass anfängliches
Misstrauen oder vielleicht auch Gefühle der Unterlegenheit auf moslemischer Seite
sich nun nicht mehr finden.” Am 26. Dezember 2004 löste ein Seebeben der Stärke
9 ein Tsunami im Indischen Ozean aus, der ausgedehnte Küstenstreifen in Indonesien,
Thailand, Malaysia, Sri Lanka und Indien verwüstete. Das Epizentrum des Seebebens
lag etwa 100 Kilometer südlich der Nordwestspitze Sumatra, so dass diese Region mit
Ihrer Hauptstadt Banda Aceh besonders betroffen war. (rv 28.07.2007 mg)