2007-07-27 13:06:28

Vatikan: "Den Kirchenbegriff noch genauer klären"


RealAudioMP3 Das Papier der Glaubenskongregation zum Kirchenverständnis hat – zumindest in Deutschland – für große Unruhe unter den Protestanten gesorgt. Doch der Päpstliche Einheitsrat betont, dass das Dokument keineswegs sagt, die evangelischen Kirchen seien keine Kirchen. Vielmehr werde präzisiert, sie seien keine Kirchen in dem Sinn, wie die Katholiken Kirche definieren.
Matthias Türk ist im Einheitsrat für die Beziehung zu den kirchlichen Gemeinschaften im protestantischen Spektrum zuständig. Er sagte uns:

"Hinter der Kritik steht m. E. die Tatsache, dass sich die evangelische Seite klar werden muss, dass sie die theologischen aber auch strukturellen und institutionellen Inhalte, die zur vollen, sichtbaren Einheit der Kirche gehören, also die Übereinstimmung im Glaubensbekenntnis, im sakramentalen Leben und in der Frage des kirchlichen Amtes ernst nehmen muss und nicht einfach herunterspielen darf mit Verweis auf ihre eigenen reformatorischen Prinzipien."

 
Unter Protestanten in der englischsprachigen Welt sei das Vatikan-Papier durchaus auf Interesse gestoßen, nicht auf Protest, so Türk. Ziel des Dokuments sei ein tieferes Verständnis dessen, was Kirche ist.
 
"Das ist zunächst eine Reaktion auf innerkatholische theologische Probleme, die natürlich auch ökumenisch relevant sind, wie der gesamte Inhalt der Glaubenslehre... Ich verstehe es als Aufruf zu einem vertieften theologischen Bemühen um den Kirchenbegriff in der katholischen Kirche und in der Ökumene. Theologische Ökumene und Gemeindeökumene lassen sich einfach nicht so leicht auseinander dividieren, wie es in schnellen Kommentaren leider oft der Fall ist. Wer sich vorschnell in der Ökumene über die grundlegenden Glaubensinhalte hinwegsetzt, läuft letztlich ins Leere und erreicht das Gegenteil."
(rv 27.07.2007 sk)








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