Abdullah Gül wird vielleicht doch noch türkischer Präsident. Nach dem Wahlsieg der
AKP bei den Parlamentswahlen mehren sich die Anzeichen, dass Ministerpräsident Tayyip
Erdogan seinen Außenminister doch wieder dem Parlament als Kandidat für den Posten
des Präsidenten vorschlagen will. Vor wenigen Wochen hatten Versuche aus dem Militär,
Gül zu verhindern, zu einer politischen Krise und letztlich zum Vorziehen der Parlamentswahlen
geführt. Laizistische Kreise der Türkei werfen dem mittlerweile moderat auftretenden
Gül seine islamistische Vergangenheit vor; außerdem stört sie, dass seine Frau ein
Kopftuch trägt. Die zweitwichtigste Oppositionspartei MHP hat dem Kandidaten Gül schon
grünes Licht gezeigt: Sie wolle die für August angesetzte Präsidentenwahl nicht boykottieren,
kündigte der Partei-Vorsitzende an. (afp 26.07.2007 sk)