2007-07-26 13:51:16

D: "Diskriminierung besteht fort"


Die Kammer der Evangelischen Kirche in Deutschland für nachhaltige Entwicklung hat heute eine Studie zur globalen Bedrohung durch Aids vorgelegt. Darin stuft sie die AIDS-Epidemie als eine ernsthafte globale Bedrohung ein. In allen Regionen der Welt sei die Zahl der Menschen angestiegen, die mit dem HI-Virus leben und an AIDS erkrankt sind. AIDS sei inzwischen in vielen Teilen der Welt – vor allem in Afrika – zur häufigsten Todesursache bei Erwachsenen geworden. Besonders rasch verbreitete sich AIDS in Osteuropa und Zentralasien. Die christlichen Kirchen und die kirchlichen Hilfs- und Missionswerke könnten über ihre Gemeindestrukturen, Netzwerke und Partnerkirchen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen AIDS spielen.
Überall in der Welt verweise HIV/AIDS auf gesellschaftliche Tabus und Missstände, die die Ausbreitung des Virus begünstigten. Die Krankheit nötige zu einer Auseinandersetzung mit Fragen der sexuellen Orientierung, mit dem Selbstbestimmungsrecht von Mann und Frau, mit Drogenabhängigkeit, Armut, Ausbeutung und sexueller Gewalt. Viele Kirchen weltweit hätten – die Herausforderungen der Pandemie wahrnehmend – selbstkritisch anerkannt, dass sie zu Anfang unzureichend reagiert haben. Sie hätten sich mittlerweile aber mutig auf den Weg gemacht, so die EKD-Studie.
Das Schweigen über AIDS sei in den vergangenen Jahren gebrochen worden, Ängste, Verurteilungen, Stigmatisierungen und Diskriminierungen bestehen aber fort. Menschen mit HIV/AIDS bräuchten mehr Solidarität und Gemeinschaft.

(apd 26.07.2007 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.