2007-07-23 14:13:25

Afghanistan: "Wir wollen weiterhelfen"


RealAudioMP3 Nach dem Tod einer deutschen Geisel in Afghanistan wird in Deutschland erneut diskutiert, ob Deutsche dem krisengeschüttelten Land überhaupt noch helfen können und sollen. Dabei werden Erinnerungen wach an die Debatte Anfang des Jahres, als ein Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe getötet wurde. Die Sprecherin des Verbands, Marion Aberle, versicherte jetzt dem Kölner Domradio gegenüber: "Wir wollen dem Land auch weiterhin helfen."
"Wir haben uns damals intensiv Gedanken gemacht, wie wir in Afghanistan weiter arbeiten, und haben auch unseren Mitarbeitern angeboten, dass sie das Land verlassen können, dass ihnen auch Vorrang eingeräumt wird bei anderen Tätigkeiten in Bonn oder anderswo in der Welt. Vier Mitarbeiter haben gesagt: Ja, ich möchte Afghanistan verlassen - aber die meisten wollten bleiben, sie wollen weiter helfen und die Afghanen jetzt nicht einfach im Stich lassen... Zunächst einmal versuchen wir, soviel wie möglich von den einzelnen Büros aus zu steuern; unsere Projekte sind ja im Norden und Osten Afghanistans, die Büros in vergleichsweise sicheren Orten. Aber ganz ohne Fahrten über Land kommen wir natürlich auch nicht aus..."
Die afghanische Botschafterin in Deutschland, Maliha Zulfacar, appelliert an die Bundesregierung, trotz der verschärften Sicherheitslage die Bundeswehr nicht aus Afghanistan abzuziehen. "Deutschland leistet mit seinem Engagement einen wichtigen Beitrag nicht nur zur Stabilisierung Afghanistans, sondern der gesamten Region", sagte Zulfacar der "Berliner Zeitung". Das deutsche Engagement habe im Norden des Landes sichtbare Erfolge gebracht. Diese Erfolge aber wären bei einem Rückzug gefährdet. Insgesamt seien mit Blick auf die Stabilisierung des Landes mehr Geduld und Realismus nötig. "Die Erwartungen, die die Afghanen und auch die internationale Gemeinschaft anfangs an die Entwicklung knüpften, waren einfach zu hoch."
(domradio/rv 23.07.2007 sk)








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