Zum ersten Mal in seiner Geschichte hat Indien eine Frau an seiner Spitze. Eine Wahlversammlung
aus Abgeordneten und Vertretern der einzelnen indischen Bundesstaaten wählte jetzt
Partibaha Patil zur indischen Präsidentin. Die 72-Jährige, die zuletzt den Bundestaat
Rajasthan regierte, gilt als enge Vertraute von Sonia Gandhi, der Chefin der regierenden
Kongress-Partei. Patil, die an der Staatsspitze einen islamischen Atomwissenschaftler
ablöst, ist nicht unumstritten; ihre Familie wird immer wieder mit Skandalen in Beziehung
gebracht. Ein indischer Kardinal hat sich allerdings vor kurzem lobend über die jetzige
Präsidentin geäußert. In Rajasthan habe sie sich als für die christliche Minderheit
verläßliche Politikerin erwiesen und hindu-extremistischen Aktivitäten keinen Vorschub
geleistet. (reuters/rv 21.07.2007 sk)