Mangelhafte Fähigkeit zu Selbstkritik und Selbstkorrektur hat der Ratsvorsitzende
der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Berliner Bischof Wolfgang Huber,
der katholischen Kirche vorgeworfen. In der Sendung „SWR2-Forum“ bezeichnete er gestern
das Papier der vatikanischen Glaubenskongregation zur Einzigartigkeit der katholischen
Kirche als anmaßend. Es fördere die Ökumene nicht, wenn eine Kirche den Alleinvertretungsanspruch
darauf erhebe, „was die Kirche zur Kirche macht“. Seinen Vorwurf untermauerte Huber
damit, dass die Glaubenskongregation es versäumt habe, das Papier „Dominus Iesus“
zu revidieren. Das Dokument aus dem Jahr 2000 bezeichnet wie das aktuelle Papier die
katholische Kirche als Kirche im eigentlichen Sinn. Huber kritisierte zudem, die katholische
Kirche halte sich selbst für den Maßstab des ökumenischen Fortschritts.