Benedikt XVI: "Singen ist Sache der Liebenden" (Augustinus)
„Wer liebt, der singt“
– daran erinnerte Papst Benedikt gestern bei einem Konzert in seinem Urlaubsort Lorenzago
di Cadore. Der Bischof von Belluno Feltre, Giuseppe Andrich hatte Benedikt XVI. zu
diesem musikalischen Vergnügen mit sieben einheimischen Chören eingeladen. Ein Bericht
von Silke Schmitt:
Die Einwohner von Lorenzago di Cadore sind stolz: Papst
Benedikt hat sich ihre Heimat ausgesucht, um Urlaub zu machen. Ein wunderbares Stück
Erde mit reichen Traditionen, betont der Bischof von Belluno Feltre, Giuseppe Andrich.
Dazu gehört der Gesang der Alpen, den sie dem Musikfreund Benedikt nicht vorenthalten
wollten….
Diese Musik erinnert jedoch auch an traurige Episoden der Geschichte:
In den Dolomiten standen sich im ersten Weltkrieg italienische und österreichische
Soldaten in einem schrecklichen Stellungskrieg gegenüber. Die Soldaten ließen den
Gesang auch in der Nacht aufleben, ehrten gemeinsam die Schönheit der Berge und der
Wälder in diesen schwierigen Momenten.
„Danken wir dem Herrn, dass wir
in unserem Europa in Frieden leben. Lasst uns alles dafür tun, dass der Frieden in
uns und in der Welt wachse“, so der Papst in seinem Grußwort. Diese Musik wird uns
helfen, in Frieden zu leben“, erklärte Papst Benedikt, der von der facettenreichen
Musikkultur der Dolomiten sichtlich beeindruckt war.
„Cantare amantis
est“ – Wer liebt singt, die Quelle der Musik ist Liebe – erklärte der Papst mit den
Worten des Heiligen Augustinus. In den Gesängen der Alpen habe er die große Liebe
der Sänger für die Dolomiten gespürt, für diese von Gott gegebene Heimat. In der Dankbarkeit
und der Lebensfreude werde die Liebe Gottes sichtbar: „Dio ci ama“ – Gott liebt uns.
Der Papst verzichtete auf umständliche Dankesworte und verabschiedete sich
am Ende mit einem persönlichen „Dankeschön“ von Herzen….(21.07.2007 sis)