39 Tage war der italienische
Missionar P. Giancarlo Bossi auf den Philippinen in den Händen seiner Entführer –
nun ist er frei. Gestern Nacht haben die Geiselnehmer, muslimische Fundamentalisten,
den Combonianer gehen lassen. Seine Entführer hätten ihn gut behandelt, betonte der
Pater, der nach seiner Freilassung allerdings einen geschwächten Eindruck machte.
Bossi war am 10. Juni auf der Insel Mindanao rund 800 Kilometer südlich von Manila
in die Gewalt der Geiselnehmer geraten. Die Familie des aus Mailand stammenden Paters
ist sehr erleichtert, erklärte uns der Bruder des Missionars, Marcello Bossi: „Wir
sind alle glücklich, dass das hier gut ausgegangen ist! Gestern Abend gegen halb neun
haben wir mit ihm persönlich gesprochen, da war er gerade im Auto mit vier Soldaten
unterwegs, die ihn abgeholt hatten, um ihn ins Kloster zu bringen. “Es geht mir gut“,
sagte er. Nun erwarten wir ihn zu Hause, und wir können uns auch vorstellen, was seine
Pläne sind: Er wird sich erholen und dann, wenn es keine Schwierigkeiten gibt, auf
die Philippinen zurückkehren.“
Wie die philippinischen Behörden versicherten,
haben die Fundamentalisten ihre Geisel ohne Lösegeld freigelassen. P. Bossi erzählte,
seine Entführer hätten sich ihm gegenüber mehrmals über eine erwünschte Lösegeldzahlung
an die Terroristengruppe Abu Sajaf geäußert. Während der 39 Tage habe die Gruppe oft
Quartier gewechselt. Bei der Suche nach ihm gerieten vergangene Woche 14 Elitesoldaten
in einen Hinterhalt muslimischer Kämpfer und wurden ermordet.
Papst Benedikt
sei von der Freilassung P. Bossis noch gestern Abend an seinem Urlaubsort Lorenzago
di Cadore informiert worden, hieß es.