Im Aids-Skandal um sechs zum Tode verurteilte ausländische Mediziner steht eine Einigung
offenbar kurz bevor. Mehr als die Hälfte der betroffenen libyschen Familien hat bereits
eine Entschädigungszahlung erhalten. Das teilte der Sprecher der Familien heute der
Nachrichtenagentur Reuters mit. Den restlichen der 426 Familien, deren Kinder mit
dem HIV-Virus infiziert wurden, soll das Geld innerhalb der kommenden Stunden ausgezahlt
werden. Eine Vereinbarung werde vermutlich am frühen Abend bekannt gegeben. Damit
wird eine Freilassung der sechs Mediziner immer wahrscheinlicher. Die fünf bulgarischen
Krankenschwestern und ein palästinensischer Arzt waren im Dezember zum Tode verurteilt
worden, weil sie die Kinder absichtlich mit dem Aids-Erreger HIV infiziert haben sollen.
Libysche Regierungsvertreter haben mehrfach betont, eine Aufhebung der Urteile könne
es nur bei einer finanziellen Einigung zwischen der Europäischen Union und den Angehörigen
der Kinder geben. (reuters 17.07.2007 bp)