2007-07-16 15:48:08

Nicaragua: Einladung für den Papst


Der nicaraguanische Präsident Daniel Ortega hat Papst Benedikt XVI. zu einem offiziellen Besuch des zentralamerikanischen Landes eingeladen. Der Zeitpunkt des Besuchs hänge ganz vom Papst ab, betonte Außenminister Samuel Santos, der die Einladung seinem vatikanischen Amtskollegen, Erzbischof Dominique Mamberti, überbracht hat.
Johannes Paul II. hatte Nicaragua 1983 besucht. Der Besuch stand im Zeichen der Auseinandersetzung mit der Ideologie der Sandinisten, von der sich Ortega mittlerweile entfernt hat. Beim Pastoralbesuch Johannes Pauls II. in Managua kam es zu "Zwischenfällen": Der Papst gab dem Priester-Dichter Ernesto Cardenal - der gegen das kirchenrechtliche Verbot ein politisches Amt übernommen hatte - nicht die Hand; sandinistische Aktivisten unterbrachen die Messfeier mit dem Papst mehrfach durch das Absingen von Kampfliedern. Johannes Paul II. verurteilte in seiner Predigt die von den Sandinisten geförderte, befreiungstheologisch ausgerichtete "iglesia popular".
Im Juli 2004 bat Ortega um Vergebung für die Maßnahmen gegen die katholische Kirche in der sandinistischen Zeit. Daraufhin kam unter Vermittlung von Kardinal Miguel Obando Bravo die Versöhnung zwischen dem Politiker und der katholischen Kirche zu Stande. Im November 2006 konnte Ortega auch mit Hilfe der katholisch engagierten Wähler die Präsidentschaftswahlen gewinnen. Seit 10. Jänner 2007 ist er wieder Präsident von Nicaragua. (kap 16.07.2007 gs)








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