Der Pressesprecher des Papstes, Jesuitenpater Federico Lombardi, stellt sich hinter
das jüngste Motu Proprio des Papstes zur so genannten Alten Messe. In einem Text,
den die Nachrichtenagentur zenit verbreitet, schreibt Lombardi: "Wir haben zwei Formen
– eine ordentliche und eine außerordentliche – eines einzigen Ritus der Feier der
Messe." Das Geheimnis des Todes und der Auferstehung Christi sei "so groß, dass es
nicht auf endgültige und exklusive Weise mit der einen oder anderen Form des Ritus
identifiziert werden kann, in dem es gefeiert wird." Die Liturgie sei, so Lombardi
wörtlich, "ein ständiger Weg, ohne Brüche". Pater Lombardi ist auch Leiter von Radio
Vatikan und des vatikanischen Fernsehzentrums CTV. (zenit 15.07.2007 sk) Im
folgenden dokumentieren wir den Text von P. Lombardi. Quelle ist die Internet-Agentur
zenit. „Unser Mund hat sich für euch aufgetan, Korinther, unser Herz ist weit
geworden. In uns ist es nicht zu eng für euch; eng ist es in eurem Herzen. Lasst doch
als Antwort darauf … auch euer Herz weit aufgehen!“ Auf dem Höhepunkt seines Begleitbriefs
zum jüngsten Motu proprio über die Liturgie nimmt Benedikt XVI. diese Worte
des heiligen Paulus auf und macht sie sich zu Eigen, um auf die tiefste und innigste
Weise den Geist zum Ausdruck zu bringen, der es beseelt. Er fährt fort: „Machen wir
unser Herz weit au f, und lassen wir all dem Raum, wozu der Glaube selbst Raum bietet.“
Wie
es zu erwarten war, gab es nach der Veröffentlichung des Dokuments einerseits die,
die sich für bessere Interpreten des Konzils als der Papst hielten und einen Verrat
an der Liturgiereform Pauls VI. beklagten; auf der anderen Seite standen jene, die
sich versteiften und erklärten, mit ihren Positionen der Ablehnung der Erneuerung
immer Recht gehabt zu haben.
Der Großteil der Gläubigen jedoch sowie die
Totalität der Bischöfe haben mit Aufmerksamkeit und einem Geist des Gehorsams gelesen
und zugehört, um die wahrste Bedeutung der Entscheidung des Papstes aufzunehmen, die
eine höchst klare Botschaft zur Erweiterung der Herzen, zur gegenseitigen Annahme
und zur Versöhnung ist. Wir haben zwei Formen – eine ordentliche und eine außerordentliche
– eines einzigen Ritus der Feier der Messe. Das Geheimnis des Todes und der Auferstehung
Christi ist so groß, dass es nicht auf endgültige und exklusive Weise mit der einen
oder anderen Form des Ritus identifiziert werden kann, in dem es gefeiert wird.
Deshalb
ist die Liturgie ein ständiger Weg, ohne Brüche, der im Glauben und in der Liebe von
dem angeführt wird, der die höchste Verantwortung für die Einheit der Kirche hat.
Weder das Missale Pius V. und Johannes XXIII., das von einer kleinen Minderheit benutzt
wird, noch das Missale Pauls VI., das heute mit großer geistlicher Frucht von der
großen Mehrheit benutzt wird, werden die letzte „lex orandi“ der katholischen Kirche
sein. Auf dem Weg der Kirche durch die Geschichte liegt auch der Weg der liturgischen
Feier – damit wir dem Herrn, seinem Tod und seiner Auferstehung als Quelle unseres
Lebens immer besser begegnen können. Das ist der zentrale Punkt, der uns hin zur Einheit
zieht.
[ZENIT-Übersetzung des italienischen vom Autor zur Verfügung gestellten
Originals]