2007-07-14 14:05:35

Italien: Eheähnliche Gemeinschaften - Neue Runde


RealAudioMP3 Der Streit um die Anerkennung von Ehe-ähnlichen Gemeinschaften in Italien geht in die nächste Runde: Nach den viel umstrittenen PACS und den ebenso erfolglosen DICO sollen nun die so genannten CUS – zu Deutsch: „Vertrag einer solidarischen Union“ – eine Alternative zur traditionellen Familie darstellen. Zwei volljährige Menschen sollen künftig vor einem Friedensrichter oder einem Notar einen eheähnlichen Vertrag unterschreiben können, der Rechte und Pflichten des Paares festlegt, aber jederzeit gekündigt werden kann. Die italienische Bischofskonferenz lehnt den neuen Entwurf ab. Francesco Belletti, Direktor des Internationalen Zentrum für Familien-Studien und Mitarbeiter der Italienischen Bischofskonferenz, kritisiert besonders den mangelnden Schutz von Frauen und Kindern in einer solchen Lebensgemeinschaft:

„Es besteht die Möglichkeit einer unilateralen Auflösung dieses Vertrages. Das war schon bei DICO so, und jetzt auch bei CUS. Das Bündnis kann einfach einseitig gekündigt werden, ohne dass der andere Partner sich wehren könnte. Daher kann der Stärkere machen, was er will. Das ist paradox, denn in Verträgen sind immer beide Parteien in irgendeiner Weise geschützt."

Eine solch oberflächliche Partnerschaftsregelung könne vom rechtlichen Standpunkt nicht als Familie bezeichnet werden, so Belletti weiter. Vielmehr stelle sie eine Gefahr für die Identität der traditionellen Familie dar:

„Tatsache ist auch, dass eine solche Vereinigung ein Risiko sowohl für die jungen Familien darstellt als auch für die soziale Stabilität der Familie an sich. So steht ein junger Mensch vor der Wahl zwischen einer oberflächlichen Rechtsform, einer lockeren Verpflichtung, die von heute auf morgen aufgelöst werden kann, und der tatsächlichen Übernahme von Verantwortung und einer Identität, wie die Ehe sie verlangt.“

(rv 14.07.2007 ms)








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